Kratos bricht aus | Sony PS3 | 04.04.2013 - 17:53:11
Im nunmehr sechsten Teil der God of War-Serie beleuchten die Santa Monica Studios die Anfänge der Saga um den grimmigen Kratos. Man erfährt, wieso Kratos versucht seinen Bluteid mit dem Kriegsgott Ares zu brechen und lernt ein wenig mehr über die Hintergründe seines Charakters.
Das Kampfsystem ist gewohnt gut und hier ist God of War weiterhin gameplaytechnisch der Genrespitze zuzuordnen. Zwar wirkt die Spielmechanik nüchtern betrachtet auf Dauer ein wenig stupide, doch in Anbetracht der flotten Action fällt dies kaum auf. Schnell erwischt man sich im Eifer des Gefechts jedoch dabei, stets die gleichen Kombos zu verwenden und schränkt den Abwechslungsgehalt somit selbst ein. Auch wenn es sich um ein Prequel handelt, hat Kratos jedoch einige neue Kampftechniken gelernt und kann mit seinen Chaosklingen Gegner aus der Entfernung an die Kette legen. Ist der Gegner erst einmal an der Leine, kann er von Kratos mit Schlägen eingedeckt werden oder durch die Gegend geschleudert werden. Darüber hinaus kann Kratos seine Gegner wieder mit einem gezielten Tritt entwaffnen und deren Gegenstände gegen sie einsetzen. Zusätzlich motivierend sind die unterschiedlichen Möglichkeiten, die Chaosklingen aufzurüsten. Hierfür stehen diverse Fähigkeiten zur Verfügung, die immerhin ein wenig Abwechslung in die Kämpfe bringen. Ganz nett, aber spieltechnisch fast nicht der Rede wert, sind neben einigen Minirätseln ein Amulett, dass Konstruktionen zerstören oder wiederherstellen kann. Die paar Stellen an denen es eingesetzt wird sind eigentlich kaum der Rede wert, hier wäre gefühlt deutlich mehr möglich gewesen.
Das auch an anderen Stellen Potential verschenkt wurde, denn im direkten Vergleich sind bei God of War: Ascension viele Stellen im Spielverlauf mühsam und deutlich zäher – man hofft geradezu, einige Szenen vor lauter Eintönigkeit einfach überspringen zu dürfen. Dieses Gefühl war mir bei einem God of War-Titel bislang nicht bekannt. Grafisch muss sich der Titel keinesfalls verstecken und auch das Gegnerdesign ist wieder sehr abgefahren und kreativ. Gerade der Titan, der sich wie ein roter Faden durch das Leveldesign zieht, wirkt beeindruckend und wird als eines der Highlights in die langsam endende Playstation 3-Ära eingehen. Viel mehr wird man aus der aktuellen Konsolengeneration nicht mehr herauszaubern können. Auch der Soundtrack ist gewohnt wuchtig und verwöhnte unsere Ohren. Die deutsche Sprachausgabe ist gut gelungen, wer will kann jedoch auch andere Sprachen, darunter Griechisch, auswählen. Mit dem neusten Teil integrierten die Santa Monica Studios erstmals einen Multiplayermodus in das God of War-Universum. Hier hat man die Wahl zwischen Koop-Missionen, in denen man über das Netz gemeinsam den Gegnern auf die Rübe haut, und Arenakämpfen gegen bis zu acht Mitspielern. Letzteres bedarf einiger Eingewöhnungszeit und wirkt zu Beginn ein wenig konfus, doch die Möglichkeit aufzuleveln ist ungemein motivierend. Zwar wird God of War vorrangig ein Solospiel bleiben, aber die Spielzeit ist durch den neuen Modus wesentlich länger.
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