Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots im Test

Ein wahres Meisterwerk | Sony PS3 | 05.07.2008 - 19:43:15

Genre: Action
Entwickler: Konami
Verlag: Konami
Anzahl Spieler: bis zu 16 Online
Sprache:
Erschienen: 12.06.2008 (PS3)
                    
   


Wen nach dem Genre Schleichspiel gefragt wird, fallen mir spontan zwei Videospieleserien ein:  Splinter Cell von UbiSoft und Metal Gear Solid von Konami. Während UbiSoft die Abenteuer von Sam Fisher in spannende und grafisch wunderbare Missionen verpackt setzt Konami seit dem ersten Play Station Abenteuer auf eine außergewöhnlich komplexe Geschichte die filmreif präsentiert wird.

Dass der nächste Streich von Hideo Kojima einen Schritt weiter geht hätte man sich denken können, dass man dabei allerdings an die Grenzen einer BluRay Disc stößt sagt meiner Meinung nach viel über den Umfang von Snake’s neuer Episode aus.
Während Teil eins bis drei der Metal Gear Solid- Reihe in Vergangenheit und Gegenwart spielten, befindet man sich bei Teil im Jahre 2010 wieder und übernimmt die Kontrolle des stark gealterten Snakes. Für Nichtkenner der Vorgänger mag dies wahrscheinlich recht ungewöhnlich erscheinen, Fans der Serie wissen allerdings was der alte Mann schon alles durchgemacht hat. Dies ist leider auch notwendig wenn man der kompletten Geschichte folgen möchte. Denn Kojima löst ziemlich viele der offenen Fragen, die durch die Vorgänger in den Raum geworfen wurden. Hach, ich könnte anfangen zu heulen, denn es ist einfach nur genial was man für eine bombastische Story serviert bekommt – vorausgesetzt man kennt grob die Zusammenhänge und Charaktere. Ich bin jedenfalls sehr froh, die anderen Titel gespielt zu haben, ansonsten würde ich ziemlich viele Infos verpassen. Wer die Vorgänger nicht kennt, wird leider auch die durch optionalen Flashbacks, die sich während der Zwischensequenzen einschalten lassen, nicht alles verstehen.

Das soll natürlich kein Hindernis für MGS- Neulinge sein, denn als solcher hat man natürlich immer noch ein hervorragendes Schleichspiel vor sich.
Bevor das Spiel losgeht muss allerdings wiedereinmal installiert werden, die Wartezeit von knapp 8 Minuten lassen sich mit dem Betrachten eines kettenrauchenden Snakes vertreiben.
Nach der Installation landet man im Hauptmenü, hier hat man die Auswahl zwischen dem Hauptspiel, einem Trainingsmodus und dem Multiplayertitel Metal Gear Solid Online.
 

Installationsbildschirm:



Zunächst wollte ich einige Schritte im Trainigsmodus wagen, denn eigentlich hatte ich an diesem Tage nicht wirklich viel Zeit. Schnell merkt man dass die bekannte Steuerung verändert wurde und Snake einige neue Bewegungen auf dem Kasten hat. Danach wollte ich einen kurzen Blick in das Hauptspiel werfen: Es startet mit einem Film über Oktopusse und ihre Anpassung an die Lebensgewohnheiten im Meer. Danach folgt eine weitere Sequenz die irgendwo im nahen/mittleren Osten zu spielen scheint. Die Inszenierung ist wieder fantastisch und die bekannte englische Synchronstimme von David Hayter sorgt für ein Vertrautes Gefühl.
Die Zwischensequenzen bestehen wie bei den Vorgängern aus der Ingame Grafik, dieses Mal erlebt man allerdings sanfte Übergänge in das Spielerlebnis. „Äh… ich bin schon dran? Dann schnell mal ein bisschen durch die Gegend laufen und dann die Konsole ausschalten“, hierbei ist mir die nächste Neuerung aufgefallen: Die Kameraperspektive hat sich deutlich verbessert, denn in MGS3 fehlte mir eindeutig die Übersichtlichkeit. Außerdem kann sich „Old Snake“ nun im Knien bewegen und auch mit gezückter Waffe aus der Ich- Perspektive laufen.
Aber wieso muss er die ganze Zeit mit seiner Zigarette im Mund herumlaufen: „Wenn die Entwickler noch nicht mal dafür sorgt, dass richtiger Qualm zu sehen ist, hätte er die besser weggemacht“, dachte ich mir. Danach beendete ich das Spiel ohne abzuspeichern. Die Anfangssequenz war so gut, dass ich sie mir gerne ein zweites Mal anschaue.
Am nächsten Tag dann der zweite Versuch: Der Oktopus schwamm wieder fröhlich über den Bildschirm, doch dann auf einmal ein schwarzes Bild: Ich habe aus Versehen eine der Schultertasten gedrückt. Ich drückte ein weiteres Mal und bekam ein anderes Video zu sehen über eine Kochsendung, beim nächsten Drücken kam ein Aerobic Video – so als würde ich Fernsehen. „Wow so viele kleine Details, okay Kojima, du bist doch genial!“ Auch die Sache mit Snakes Zigarette wurde schnell aufgelöst, hätte ich beim ersten Mal weitergespielt hätte Snake seine Kippe auch noch angezündet. „Sorry Hideo, ich dachte wirklich für einen Moment, du hättest ein Detail vergessen!“

Das Gameplay hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht verändert. Wie zuvor ist es oberste Priorität ungesehen durch die Abschnitte zu gelangen und dafür werdet ihr mehr belohnt als für einen John Rambo Auftritt. Ein Beispiel dafür: Wenn ihr einen Gegner von hinten überrascht und mit einer Waffe bedroht erhaltet ihr mehr Gegenstände von ihm als wenn ihr ihn erschießt und dann durchsucht.
 



Das Motto des neuen Abenteuers lautet „No place to hide“ was in etwa die ausweglosen Situationen ausdrückt in den Snake sich häufiger befinden wird: Versteckt er sich zum Beispiel unter einem Auto, kann es durchaus passieren dass dieses plötzlich wegfährt.
Zum Glück hat man direkt zu Beginn einen wunderbaren Anzug der auf den Namen „OctoCamo“ hört. Während man sich in Metal Gear Solid 3 zur Umgebung passende Anzüge und Gesichtsbemalung aussuchen musste um nicht aufzufallen, reicht es in Metal Gear Solid 4 aus sich für ein paar Sekunden an eine Wand zu pressen. Der Anzug passt sich optisch der Umgebung an, sodass Snake fast mit der Umgebung zu verschmelzen scheint.

Natürlich kann sich Snake auch auf seine alten Fähigkeiten verlassen und sich etwa unter einem Karton oder in einem Fass verstecken. Auch Mülltonnen stehen zur Verfügung, doch hält man sich dort zulange auf stinkt man irgendwann selbst nach Abfall und die Gegner riechen ihn 10 m gegen den Wind. Ansonsten sind die Feinde in etwa mit denen der Vorgänger vergleichbar, sie folgen Fußabdrücken und Blutspuren, hören laute Bewegungen, bemerken, dass Kollegen fehlen und schlagen bei betäubten Berufsgenossen Alarm. Mir scheint es fast so, als wäre Snake ein wenig verwundbarer als früher, denn ein paar Schusswunden machen ihm bereits ganz schön zu schaffen. Das Schleichen ist also auch aus diesem Grunde ratsamer als die Rambo- Methode.
Über das Menü nehmt ihr Kontakt zu Händlern auf denen ihr gegnerische Waffen verkaufen könnt aber natürlich auch neue Wummen für euer Arsenal beschafft. Das gleiche gilt für Modifizierungen in Form von Schalldämpfern oder Zielfernrohren – insgesamt ist das Spiel in dieser Hinsicht einfacher ausgefallen als früher.
Auch neue Gegenstände hat Snake zur Verfügung: Mit dem Snake-Eye kann er einen Nachtsichtmodus aktivieren, Feinde besser erkennen oder wahlweise zoomen. Ein Mini- Metal Gear, gebaut von Otacon, lässt sich zum Ausspähen und Betäuben von Feinden verwenden.

Ein weiteres witziges Feature ist Snakes iPod, ja ihr habt richtig gehört, ein richtiger iPod. Über diesen lässt sich die Musik abspielen, die ihr auf die Festplatte kopiert habt. Weitere Songs aus dem MGS- Universum sind via Onlineupdate verfügbar.
Das Hauptspiel motiviert durch seine Eastereggs einige Spieler zum zweiten Durchspielen, Andere werden im Onlinemodus durch die enorme Langzeitmotivation begeistert.
Erst als eigenständiger Titel geplant ist Metal Gear Online nun ein Teil von MGS4. Nach einer längeren Anmeldeprozedur an den MMO- Service von Konami  findet man sich endlich im besagten Onlinemodus wieder. MGO ist als eine Art Starter Edition zu sehen und umfasst fünf abwechslungsreiche Spielareale. Darunter sind Ambush Alley, eine von Schützengräben und Sandsäcken durchzogene Arena, die sich vor allem für Nahkämpfe und Gefechte auf mittlere Distanz eignet, Blood Bath, ein auf zwei Ebenen angelegtes Areal, und Groznyi Grad, das viele Spieler noch als den Shagohod Entwicklungs-Komplex aus Metal Gear Solid 3: Snake Eater kennen dürften. Um weite Distanzen zu überwinden, stehen den Spielern hier außerdem menschliche Katapulte zur Verfügung, mit deren Hilfe sie sich schnell auf hohe Gebäude schießen lassen. Die verwinkelten Gassen von Midtown Maelstrom aus Metal Gear Solid 4 und die schwindelerregenden Dächer des Spielabschnitts Urban Ultimatum ist das fünfte Level. Durch kostenpflichtige Expansion Packs lassen sich weitere Inhalte dazu kaufen, doch auch die beigefügten Level machen unheimlich viel Spaß und bieten taktische Tiefe.

 



Bis zu 16 Spieler gehen in Metal Gear Online simultan mit- und gegeneinander ins Gefecht. Die Spieler finden sich in einer Reihe von Kampfzonen wieder, wo sie verschiedene Herausforderungen meistern müssen. Dabei warten fünf unterschiedliche Spielmodi auf die Teilnehmer: Deathmatch, Team Deathmatch, Capture, Base sowie Sneaking Missionen. Grafisch wurde das Spiel geringfügig heruntergeschraubt um wahrscheinlich ein ruckelfreies Onlineerlebnis zu gewährleisten.
Grafisch gehört das Spiel zu den schönsten Titeln auf der Playstation 3, der außergewöhnliche Detailreichtum und die perfekten Animationen lassen über manche Textur hinwegsehen und einige Einbrüche in der Framerate sind ebenfalls zu verzeihen. Sicherlich werden einige die beschränkte Farbpalette bemängeln, dies war in jedem Teil ein eindeutiges Markenzeichen und triste Farben vermitteln nun mal die kalte Kriegsatmosphäre. Ein Kritikpunkt muss sich Metal Gear Solid 4 allerdings gefallen lassen: Auf kleineren Fernsehern sind einige Texte (z.B. die Menüpunkte von Snake iPod) sehr schwer lesbar.

Außerdem sei kurz erwähnt: Das Spiel ist abwechslungsreicher als die Screenshots erahnen lassen, Fans der Vorgänger werden Freudensprünge machen, mehr will ich nicht verraten. ;-)
Für die musikalische Untermalung sorgt wiedermal  Harry Gregson-Williams, der seine Aufgabe hervorragend meistert. Die englische Synchronisation ist perfekt und auch die sonstigen Soundeffekte sind eine Wucht!

Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots Thema im Forum

Mehr Tests dazu findet Ihr auf TestFreaks.de

Test von:
Niclas D.

 


Konami hat es geschafft die Vorgänger zu toppen und eines der besten Videospiele aller Zeiten abzuliefern. Die Geschichte im Metal Gear Universum stellt das wohl komplexeste Szenario dar, was man in einem Videospiel je zu Gesicht bekam. Es geht um Krieg, Technik, Macht, Politik verpackt in einem außergewöhnlich guten Spielerlebnis mit philosophischen Anleihen. So einen Videospiele- Epos etwas sieht man selten und es wird fast unmöglich sein dieses Schwergewicht vom Thron zu stoßen.



Bombastische Inszenierung
Spannende Story (Seit MGS1)
Geniale Zwischensequenzen
Viele Eastereggs und Boni
Toller Mehrspielermodus



Story für Einsteiger zu komplex










Zusätzliche Informationen:
  
Bilder zu Metal Gear Solid 4 - Guns of the Patriots im Test


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