Tekken 3D Prime Edition
Doppelte Action mit Film und Kampfsport auf dem 3DS. Doch in welcher Qualität?!

Startet ihr eure Version von „Tekken 3D Prime Edition“ habt ihr zunächst die Modusauswahl zwischen selber kämpfen oder zurücklehnen und einen Film gucken. So eine Flexibilität und Abwechslung ist man sonst eher selten von Nintendo gewohnt (Stichwort „BluRay-Laufwerk“ beispielsweise) und so ist man durchaus gewillt sich „Tekken: Blood Vengeance“ anzuschauen. Oder jedenfalls die ersten Minuten.

Nach einem fulminanten Intro verflacht die Geschichte doch recht schnell, Charaktere zum Mitfiebern gibt es wenige und auch der 3D-Effekt ist in den Videos von Nintendo und Eurosport deutlich besser. Es gibt lediglich eine englische Sprachausgabe, aber wahlweise auch noch deutsche Untertitel.

Aber gut, die Hauptsache an einem Videospiel ist ja schließlich auch, richtig: Das Spiel. Nach „Super Street Fighter IV“ und „Dead or Alive - Dimensions“ nun ein weiter Kult-Fighter für den 3DS. Gerade in Anbetracht dessen, dass die Tekken-Reihe es bisher noch so gut wie gar nicht auf die Nintendo-Konsolen geschafft hat, durfte man durchaus gespannt sein, was die 3D-Version zu bieten hat, nachdem die anderen Titel bereits vorgelegt haben.

Tekken gewinnt eindeutig bei der Anzahl der Charakter. Insgesamt 40 Kämpfer stehen euch von Beginn an zur Verfügung und somit eigentlich alles, was das Herz begehrt. Auch die Trainingshalle kann sich sehen lassen, in der ihr eure Fertigkeiten bis ins Mark trainieren könnt. Die Einstellungsmöglichkeiten sind hier wirklich umfassend, so dass ihr jede Kombo in jeder Situation quasi üben könntet.

Dann hört es aber leider auf mit den Auswahlmöglichkeiten. Wer kein Fan von Storys in Kampfspielen ist, kann jubeln. Es gibt nämlich gar keine. Aber das Vorhandensein einer nicht ganz kohärenten Geschichte kompensiert ja auch eigentlich der Film schon. Aber selbst wenn man darüber hinwegsieht, bleibt nicht viel. Es gibt den Überlebenskampf in dem ihr erst gegen 5 Gegner hintereinander antretet, dann 10 und bei Erfolg noch ein wenig so weiter. Dabei gibt es keine besonderen Bossgegner, keine Auswahlmöglichkeiten, aber natürlich eine gewisse Steigerung in der Schwierigkeit. Jedoch hinkt der Belohnungseffekt ein wenig hinterher, wenn es kein richtigen Anfang und kein richtiges Ende gibt. In einer Zeit, in der Spiele nur darauf aus sind, Spieler anzufixen, um sie zu weiteren In-Game-Buys zu verleiten, ist das natürlich lobenswert, aber man hat es ein wenig übertrieben.

Um dann doch einen Wiederspielwert zu haben und einen Anreiz den 3DS herumzuschleppen gibt es Tekken-Karten. Diese könnt ihr per StreetPass erwerben und wenn ihr niemanden trefft wahlweise auch mit Spielmünzen. Alternativ erhaltet ihr beim erfolgreichen Abschneiden Kartenpunkte, von denen ihr dann Karten erhaltet. Diese zeigen teilweise einfach nur eure Kämpfer und bedienen aber auch klassische Vorurteile, was das Frauenbild in Kampfspielserien anbelangt.

Grafik:
In meinen Augen kann Tekken 3D nicht mit SSF IV und DoA für den 3DS mithalten. Die Charaktermodelle sind zwar nett anzusehen, aber insgesamt erschleicht einen das Gefühl, dass einfach an der Detaildichte etwas sehr viel geregelt worden ist. Die Arenen sind zwar abwechslungsreich (z.B. in den Alpen mit Schafen), aber viele sind auch äußerst unspektakulär. Leider könnt ihr auch eure Charaktere nur mit zwei verschiedenen Kostümen selber ausstatten und habt keinen Charakter-Editor. Immerhin haben die Figuren mehr Verhaltensweisen vor und nach dem Kampf zur Auswahl, wodurch sich nicht so schnell Langeweile einstellt und es läuft immer flüssig.

Sound:
Ein interessante Atmosphäre wird dadurch geschaffen, dass zu Beginn des Kampfes eure Lautsprecher erstarren. Es kommt kein einziger Ton aus ihnen, es sei denn, euer Kämpfer hat gerade Lust auf einen seiner flotten Motivationssprüche. Auch nach dem Kampf ist es verhältnismäßig ruhig. Dazwischen erklingen zwar ein paar gute Musikstücke, aber irgendwie mag keine rechte Stimmung aufkommen, mit all den Pausen in der Ladezeit.

Steuerung:
Die Steuerung funktioniert gut und recht präzise (lieber das D-Pad nutzen). Auf dem Touchscreen habt ihr wieder die Chance direkt gewisse Kombos anzuwählen. Dabei könnt ihr aber nicht alle Möglichkeiten festlegen. Das dürfte vor allem Profis freuen, die beispielsweise in DoA ihre Fähigkeiten nicht ausreichend gewürdigt sahen, weil man jede Monsterkombo mehr leichtem „Touch“ aktivieren konnte. Hier wird ein angemessener Ausgleich geschaffen, der gleichermaßen das Spiel der breiten Masse zugänglich macht, aber die Daseinsberechtigung auch für Fans der Tekken-Reihe beibehält.

Online hatte ich mit einigen Lags zu kämpfen und nicht nur mit meinem Gegner. Da andere Spiele flüssig im Online-Modus bei mir laufen, kann man nur hoffen, dass hier nachgebessert wird.

Test von:
Sven Schneider

Nachdem bereits zwei Kampf-Titel für den 3DS auf dem Markt sind, stellt sich die Frage, wie Tekken 3D die Kaufentscheidung für sich beeinflussen will. Die Mechanik stimmt, ebenso die große Auswahl an Kämpfern (Panda rockt!). Auch die Mischung aus schnellem Zugang, hohe Lernkurve und dem Meistern der Kombos stimmt. Doch grafisch sehe ich das Spiel noch einen Ticken hinter der Konkurrenz, beim Ton hat man einen unglücklichen Ablauf gewählt und das Kartensystem ist zwar umfangreich, aber dann doch nicht so belohnend, dass es einen besonders lange an der Stange hält. Für Fans der Reihe sicherlich empfehlenswert!

Ein eigener Spielfilm in 3D... 40 Charaktere Schneller Einstieg, aber anspruchsvoll zu meistern

...aber auch ein Spielfilm, den man nicht gesehen haben muss Keine eigene Story im Spiel Sound-Lücken Nicht sonderlich umfangreich

Zusätzliche Informationen: