Monster Hunter Tri

Der 3. Teil der Sucht-Reihe aus Japan – exklusiv für Nintendo Wii | Nintendo Wii | 08.05.2010 - 19:39:45

Genre: Adventure
Entwickler: Capcom
Verlag: Capcom
Anzahl Spieler: 1 - 4
Sprache:
Erschienen: 23.04.2010 (Wii)
                    
   


Monster Hunter Tri

Der 3. Teil der Sucht-Reihe aus Japan – exklusiv für Nintendo Wii

Bloß nicht zu schnell einschüchtern lassen
„Bei Monster Hunter jagt man Monster. Von erlegten Monstern bekommt man wiederum Rohstoffe aus denen man seine Waffen und Rüstungen verbessern kann. All dies funktioniert Online doch auch ein umfangreicher Einzelspielermodus steht einem zur Verfügung.“
Das ist wohl die einfachste Definition des Spielprinzips. Doch eigentlich ist es viel, viel komplizierter.

Der Einstieg in Monster Hunter 3 (oder Monster Hunter Tri, wie auch immer) ist für einen Serienneuling verdammt zäh. Der Tester musste es am eigenen Leib erfahren. Man darf nun mal nicht erwarten, dass man nach 1-2 Spielstunden Bestien á la Shadow of the Colossus erlegt. Auch das Level-System aus bekannten MMORPGs könnt ihr getrost vergessen. Gibt’s nämlich nicht. In den ersten Stunden erwarten euch höchstens Pilze, Steine und Pflanzen die gesammelt werden müssen. Wenig später lautet eure Mission immerhin schon „Erjage 8 Jaggis“. Hurra, ich darf endlich Monster schlachten! Oh ja, allerdings kann man Jaggis noch nicht wirklich „Monster“ nennen. Die erwarten euch nachdem 20-30 Stunden ins Land gegangen sind.

W-W-Wa-Was soll ich denn nun tun?!
Obwohl euch dieser dritte Teil, der in Japan unheimlichen beliebten Monster Hunter-Reihe zu Beginn etwas Tutorial-ähnliches anbietet (was in den Vorgängern noch nicht der Fall war), ist man wenige Stunden nach Spielstart schlicht weg überfordert. Ihr könnt:
Jagen, Sammeln, Angeln, Dinge auf einer Farm anpflanzen, Dörfler bitten erfüllen, reguläre Quests erfüllen, Handeln, Schiffe zum Fischen losschicken, in einer Kantine etwas essen, eure circa 10.000 Items kombinieren und arrangieren, Waffen und Rüstungen schmieden, verbessern und dekorieren. Solltet ihr all dies irgendwann einmal sinnvoll bei eurer Monster Jagd einsetzen können, kommen am laufenden Band neue Elemente hinzu, z.B. begleitet euch ungefähr ab Spielstunde 10 ein kleiner Wicht, namens Cha-Cha, dem ihr wiederum verschiedene Masken und Tänze beibringen könnt.

Weapon of Choice
Habt ihr das kurze Tutorial abgeschlossen, geht der Jägeralltag los. Euer wichtigster Gegenstand ist dabei natürlich eure Waffe. Derer gibt es in diesem Teil 7 Stück: Das Großschwert, Schwert und Schild, die Lanze, den Hammer, die Armbrust, das Langschwert und die brandneue Morph-Axt (engl. „Switch Axe“).

Es gibt selbstverständlich keine „Mega-Waffe-die-alles-und-jeden-pwnd“. Wichtig ist es, euch bereits zu Beginn für eine Waffe zu entscheiden, die ihr dann über das ganze Spiel verbessert und ausbaut. Wechselt ihr mehrmals euren Waffentyp, werdet ihr nie eine sehr starke Waffe haben, sondern höchstens mehrere durchschnittliche. Klar, geht auch, aber wer sich auf den Jägerranglisten ganz oben platzieren will, sollte sich früh entscheiden.

Spieler die sich die Armbrust aussuchen – die einzige Fernwaffe – müssen sich zudem Gedanken um Munition machen, was bedeutet: Nicht für Einsteiger geeignet!
Beim Newcomer „Morph-Axt“ handelt es sich um eine große Axt, die sich jedoch auf Knopfdruck in ein Schwert verwandeln lässt. Im Schwertmodus ist man dann beispielsweise in der Lage seine Schläge aufzuladen.

Eine gute Waffe für Beginner ist das Schwert + Schild. Es mag die Schwächste aller Waffen sein (doch auch dies lässt sich mit Verbesserungen beheben) ist aber dafür sehr schnell. Da man anfangs besonders oft kleinere Monster töten muss, kann man mit dem Schwert viel präziser angreifen als mit einer größeren Waffe. Diese sind meist sehr langsam und schwer zu steuern – besonders nachdem man eine Kombo gestartet hat.

Quest – Ein Beispiel
An dieser Stelle ein Beispiel für eine Quest, um das Gameplay annähernd zu erklären. Der Auftrag lautet „Fange einen Qurupeco“. Wichtig ist hier das Wort „fangen“, ihr dürft das Vogel-ähnliche Tier also auf gar keinen Fall töten, die Quest wäre sofort gescheitert. Bevor ihr abreist gilt es sich vorzubereiten. Ihr geht also zum freien Jagen und Sammeln in den anliegenden Moga-Wald, denn ihr benötigt Kräuter, Pilze und Honig um euch ein paar kräftige Tränke herzustellen. Während eurer Suche stört euch ein Großjaggi, ein etwas größere Raptor. Ihr wechselt schnell das Gebiet und sammelt ungestört weiter.

Kurz zur Karte: Die jeweilige Welt ist in mehrere kleine Gebiete unterteilt, die alle eine Nummer tragen. Wechselt ihr von Gebiet 1 in Gebiet 5, erscheint kurz ein Ladebildschirm, der aber nur 2-3 Sekunden in Anspruch nimmt. Diese Nummerierung ist ungemein praktisch, besonders für das Teamplay. Denn es ist viel einfacher zu sagen „Kommt alle in Gebiet 9, dort gibt es seltene Insekten!“ als „Kommt schnell in das Gebiet mit dem großen Baum rechts und dem Wasserfall im Norden!“

Jedenfalls habt ihr nun die nötigen Materialien gesammelt und begebt euch wieder ins Dorf – der zentrale Punkt des Solomodus. Dort kombiniert ihr Kraut mit Blaupilz und erhaltet einen Trank. Diesen kombiniert ihr wiederum mit Honig und erhaltet einen Megatrank. Jetzt fällt euch brennend ein, dass ihr natürlich auch Fallen und Beruhigungsbomben für den Qurupeco braucht. Ein Blick in eurer Objektbox schafft Erleichterung. Dort befindet sich noch ein Fallengerät, welches ihr wohl bereits vorher bei einer Quest als Belohnung bekamt. Ein Blick in eure Jägernotizen zeigt: „Schockfalle=Fallengerät+Donnerkäfer“. Schnell ist der Donnerkäfer raus gekramt und wird mit dem Fallengerät kombiniert. Doch halt! Eure Kombinier-Erfolgsrate beträgt nur 65%! Ihr geht das Risiko trotzdem ein und habt Glück. Die Schockfalle ist fertig.

Momentan tragt ihr ein Kurzschwert, da ihr es nur mit kleineren Monstern zu tun hattet. Für die jetzige Quest sucht ihr euch jedoch den Hammer aus. Darauf brennend endlich loslegen zu können, fahrt ihr zum Quest-Ort. Glücklicherweise findet ihr dort in der Vorratsbox, die jedes Mal von der Gilde gestellt wird, auch Beruhigungsbomben, die ihr in eurer Ungeduld ganz vergessen habt.
Durch die Fähigkeit von Cha-Cha, dem kleinen Wicht an eurer Seite, wird der Qurupeco auf der Karte angezeigt. Ihr macht euch auf dem direkten Weg zu ihm auf und beginnt den Kampf.

20 Minuten, 10 Tränke und mehrere Kraftbeeren später ruft das Vieh um Hilfe. Eine bewährte Fähigkeit der Monster. Ein noch größeres Monster steigt vom Himmel herab und will euch die Hölle heiß machen. Ihr werft ihm etwas Dung entgegen, dessen Gestank den Rathian – so der Name, wie ein Blick auf die Monsterliste zeigt – in ein anderes Gebiet verscheucht. Der Qurupeco fängt an zu hinken. Ein Zeichen dafür, dass er schwach ist! Ihr installiert die Schockfalle und lockt ihn hinein. ZACK! Drin ist er! Schnell noch 2 Beruhigungsbomben drauf geworfen und die Buchstaben „Hauptquest erfüllt!“ flackern über den Bildschirm. Ihr freut euch ein Loch in den Bauch, denn als Belohnung gibt’s eine Qurupeco-Klaue, das fehlende Item für die nächste Verbesserung eurer Waffe!

Das Herzstück – Der Onlinemodus
Online- und Offlinemodus sind fest miteinander verbunden, soll heißen, die Items die ihr in dem einen Modus findet, erschafft, etc. stehen euch auch im jeweils anderen zur Verfügung.

Es gibt keine Freundescodes, ihr könnt einfach nach einem Namen (oder gegebenenfalls nach einem 6-stelligen Code) suchen und ihn der Freundesliste hinzufügen. Von nun an seht ihr immer wann Er oder Sie Online ist.

Zur Kommunikation stehen euch 3 Möglichkeiten zur Verfügung: Die Beste ist Wiispeak, welches es in einem Bundle mit dem Spiel und dem CC-Pro käuflich zu erwerben gibt. Sozusagen die „Ultimate Box“. Auch könnt ihr per Tastaturchat miteinander kommunizieren oder, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, mit der integrierten Bildschirmtastatur, deren Buchstaben so unsinnig angeordnet sind und die ihr nicht einmal mit dem Pointer bedienen dürft, dass ein einziger Satz zur Herausforderung werden kann. Zusätzliche Hardware ist also ratsam.

Zum Jagen begeben sich bis zu 4 Hunter in eine Stadt, suchen sie eine Quest aus und können sich ausreichend mit Items und Waffen eindecken, denn alle Shopping- und Schmiedemöglichkeiten die aus dem Soloabenteuer bekannt sind, finden sich auch Online, meist sogar noch viel mehr.

Oh, etwas Wichtiges zum Schluss: Der Onlinemodus ist – anders als im fernen Japan – komplett kostenlos. Die Japaner sind so heiß auf das Spiel, dass es ihnen nichts ausmacht zur Kasse gebeten zu werden. Für uns in Europa ist die Spielserie allerdings relativ unbekannt, sodass nur die wenigsten Spieler gezahlt hätten.

Technisch astrein
Die Umgebungen und Monster sehen wunderbar, detailgetreu und echt aus, die Musik ist zwar meist zurückhaltend, doch in Kämpfen ertönen orchestrale Melodien aus euren Lautsprechern. Was anfangs sehr, sehr gewöhnungsbedürftig ist, ist die Tatsache, dass nachdem ein Monster sein Leben ausgehaucht hat, ihr einfach durch es hindurchgehen könnt. Der Körper liegt auf der Erde, aber er hat jegliche Konsistenz verloren. Dies tritt auch bei diversen Möbelstücken auf, in der Taverne steht z.B. ein Fass auf dem Armdrücken-Duelle abgehalten werden können, allerdings könnt ihr einfach so hindurch wandern. Ein letztes Beispiel: Die riesige Morph-Axt ist zu groß für euren Körper. Tragt ihr sie auf dem Rücken sticht beim Sprinten immer wieder euer Ellbogen einfach so hindurch. Man gewöhnt sich wiegesagt dran, aber es sieht unschön aus.

Das Spiel gibt es u.a. im Bundle mit dem Classic Controller Pro, perfekt für PS2-Veteranen die sich schon an die Steuerungsart gewöhnt haben. Doch auch die Kombi Wiimote & Nunchuk funktioniert einwandfrei und fühlt sich sehr gut an, da ihr beispielsweise um euer Schwert zu ziehen oder zuzuschlagen die Wiimote bewegen könnt. Per Knopfdruck ist es allerdings auch möglich.

Test von:

Jan B.


Ich bin mir sicher nicht alle Aspekte des Spiel genannt zu haben, geschweige denn sie bereits selber zu kennen. Das Spiel ist verflucht komplex. Kein Wunder das viele Spieler Hunderte von Stunden in der Sandebene, dem Flut-Wald oder anderen Gebieten verbringen. Capcom schafft es den Spielern ein halbwegs realistisches Ökosystem zu bieten, das die Spielwelt lebendiger scheinen lässt, doch es ist noch immer Spielraum nach oben. Die sehr kurzen, doch häufigen Ladezeiten trüben das Gefühl, Teil einer fantastischen Welt zu sein.

Der Anfang war für mich als Neuling wirklich hart, und ich hatte mehr als einmal die Intention das Spiel mit Befriedigend oder schlechter abzustempeln. Doch dann beißt man sich durch, sucht sich vielleicht Hilfe in Internetforen und irgendwann erlegt man eigenhändig einen Großjaggi. Stunden später fängt man sogar einen Königsludroth. Ein unheimlich gutes und befriedigendes Gefühl, das schließlich dann doch zu einem „Sehr Gut“ geführt hat.

Wichtig ist, dass man Geduld und eine Vorliebe fürs Sammeln und Jagen mitbringt. Doch da der Mensch bekanntlich von Natur aus ein Sammler und Jäger ist, sollte diese Vorliebe schließlich gegeben sein.



  • Abwechslungsreiche Monster und Welten
  • Packende und lange Bosskämpfe
  • Gelungene Steuerung (sowohl Wii-Mote & Nunchuk als auch der Classic Controller Pro)
  • Fantastischer Onlinemodus (Keine Freundescodes!)
  • Wunderschöne Grafik
    Hoher Motivationsfaktor



  • Sehr zäher, schwieriger Einstieg
  • Hässliche Clipping-Fehler
  • Häufige Ladezeiten
  • Winzige Schrift










  • Zusätzliche Informationen:
      
    Bilder zu Monster Hunter Tri


    Monster Hunter Tri
    Monster Hunter Tri
    Monster Hunter Tri
    Monster Hunter Tri
    Monster Hunter Tri


    Werbung

    Partner
    The Video Game Critics - 45.216 Klicks HolsteinMedien - 43.505 Klicks GPW - PARTNERSHOP - 39.881 Klicks Basislager - Der Laden für Aktive in Ahrweiler - 3.801 Klicks Gaming with Benn - 23.961 Klicks Gamefreax.com - 38.807 Klicks SEGA-Portal Blog - 46.357 Klicks PS4 News
    ps4 festplatte Fitness Versicherungen Autohaus

    Startseite Weiterempfehlen Seite zur Startseite machen! Drucken RSS Newsticker Kontakt zum Stein