Killzone 2 im Test

Ein Must Have für die PLAYSTATION 3? | Sony PS3 | 18.02.2009 - 19:50:21

Genre: Ego-Shooter
Entwickler: Guerrilla-Games
Verlag: Sony
Anzahl Spieler: 1-32
Sprache: Deutsch
Erschienen: 25.02.2009 (PS3)
                    
   


Dass alles aus den Niederlanden völliger Käse oder einfach nur „Shit" sein soll, ist wirklich ein gemeines Gerücht. Doch bevor ich mich weiter in bösen Wortspielen, die sowieso niemand lustig findet, verheddere und dadurch auch noch die Einleitung zum Review des absoluten MUST HAVE- Titels des noch so jungen Jahres ruiniere, geht’s nun direkt los:
Killzone 2 ist vorbelastet, denn der Vorgänger war dem Hype als „Halo Killer“ zu damaliger Zeit absolut nicht gewachsen. Auch ich habe mir die Finger verbrannt und ging anschließend lieber mit dem MasterChief auf Streifzug.
Hat Guerilla Games aus den Niederlanden in den vergangen fünf Jahren dazugelernt oder sich auf den „Lorbeeren“ ausgeruht? Dieses Mal ist es eindeutig: Guerrilla Games hat sich einen Platz in der Reihe der besten Konsolenshooter gesichert. Ein solch intensives Mittendrin- Erlebnis kombiniert mit technischer Überlegenheit und edlem Spieldesign setzt Maßstäbe. Nicht nur auf der PLAYSTATION 3.


Atmosphäre pur

Wir befinden uns in weit entfernter Zukunft. Die Erde ist überbevölkert und die Menschheit musste auf Kolonien außerhalb ihres Heimatplaneten ausweichen. Wer die beiden Vorgänger auf PS2 und PSP kennt, wird die Hintergrundgeschichte um den Krieg zwischen Menschen und  Helghast bereits kennen. Alle Nichtkenner werden nach einlegen der Disc direkt in ein Propaganda Video vom Imperator Scolar Visari hingeworfen. Dieser schwört seine Armee auf die Verteidigung des Planeten Helghan ein,  da die Feinde der interplanetarischen strategischen Allianz (ISA) in Kürze ihren Angriff starten wollen. Direkt zu Beginn wird man von der Atmosphäre des Titels gepackt, denn durch den manischen Unterton in Visaris Stimme und seine Körpersprache entwickelt man eine gewisse Antipathie gegen den Imperator und seine Ideologie.
Ihr übernehmt die Rolle von Tomas Sevchenko, eines Soldaten der ISA. Dieses Mal geht es nicht um die Befreiung von eingenommenen Arealen der Helghast sondern man stürzt sich offensiv direkt auf den Heimatplaneten Helghan.



"Kluge Leute lernen auch von ihren Feinden" Aristoteles

Dieser Angriff nach vorne entpuppt sich allerdings als ein taktischer Fehlgriff, denn schnell wird klar dass sich die ISA grundlegend überschätzt hat:
Die Soldaten der Helghast sind wahrlich perfekt ausgebildet und passen sich jeder Kampfsituation perfekt an: Deckungen werden hervorragend genutzt und wenn sie sich in der Überzahl befinden wird sich abgesprochen um uns, den Feind, taktisch auszutricksen. Umgekehrt ist man natürlich auch selbst gut damit beraten, so oft wie möglich selbst Deckung zu suchen. Einzelgänger die in John Rambo- Manier mit Dauerfeuer das Schlachtfeld unsicher machen wollen, können einpacken. Durch diesen Realismus in diesem pervertierten Szenario bestehend aus den an den Nationalsozialismus erinnernden Helghast- Soldaten und einem Planeten dessen Naturkräfte sich offenbar wild entschlossen gegen Invasoren von außen wehren entsteht eine beklemmende Atmosphäre. So einen Krieg hat man bislang in keinem Spiel erlebt.
Eine Verschnaufpause bietet das Spiel nur selten, die Kampagne birgt Situationen, die einem alles abverlangen und eine Anspannung, wie in keinem anderen Kriegsspiel, erzeugen. Man merkt gerade, dass Guerilla Games den Spieler zu keiner Zeit in Sicherheit wiegen will: Verschanzt man sich hinter einer Säule, kann es durchaus passieren dass diese Deckung durch andauernden Beschuss nicht allzu lange hält. Auch die Angriffe der Gegner sind nicht pauschal berechenbar. Einige stürmen mit gezücktem Messer in eure Deckung, andere zwingen euch mit Granaten zum Verlassen  des kugelsicheren Bereiches. Ein besonders fieser Brocken ist der ArcTrooper, dieser ist durch seine Panzerung nahezu immun gegen bleihaltigen Beschuss. Doch mit ein wenig Taktik, nämlich durch Schüsse auf die Gastanks an seinem Rücken, erledigt man auch solche Kolosse. Im späteren Verlauf trefft ihr auch auf Kampfroboter, hier entscheidet ein falscher Schachzug schnell über Sieg oder Niederlage. Gottseidank ist das Spiel mit ausreichend Speicherpunkten ausgestattet, dadurch ist der Titel zwar immer noch knackig schwer – aber ohne Frustsituationen da ewig lange Abschnitte nicht noch einmal gemeistert werden müssen.


Working together to win


Die Helghast überzeugen durch ihre beachtliche KI und nutzen eure Fehlzüge gnadenlos aus, doch auch eure Kollegen stellen sich klug an und verstehen unter dem Begriff TEAM nicht die Abkürzung „Toll ein anderer macht‘s“. Sich gehen stets in Deckung, stürmen selbstständig in Richtung Feindeslager vor und warten wenn Ihr zurückgeblieben seid. Man kann ihnen übrigens keine Befehle erteilen, was mich persönlich an keiner Stelle gestört hat. Sie sind übrigens nicht unsterblich, sondern sind das ein oder andere Mal auf euren Erste Hilfe- Kasten angewiesen. Sobald ein Kamerad stark verwundet wurde, wird dieser mit einer Markierung auf dem Bildschirm angezeigt. Um eurem Kollegen zu neuer Lebenskraft zu verhelfen müsst ihr schnellstmöglich bei ihm eintreffen und mit Druck auf die Kreistaste einen Stromstoß aus eine Art Elektroschocker auszustoßen.  Das Ganze geht relativ flott sodass man im Gefecht nicht unnötig lange eine Zielscheibe darstellt.
Die Anzahl an Schießeisen ist üppig ausgefallen, hier ist vom Colt bis hin zum Raketenwerfer wirklich alles vertreten. Die meiste Zeit ist man aber sicherlich mit dem MG unterwegs. Leider kann man neben der Standardwaffe, dem Colt mit unbegrenzter Munition, nur eine weitere Waffe mit sich führen. Man gerät oft in den Zwiespalt ob man das mit 300- Schuss gefüllte MG mit einem Granatwerfer, der lediglich für 6 Schuss reicht, wirklich eintauschen möchte.


Zusammen ist man weniger allein

Neben dem durchdachten Singleplayermodus bietet Killzone 2 einen wirklich üppigen Multiplayerpart der im PLAYSTATION NETWORK wahrscheinlich wie eine Bombe einschlagen wird! Unglücklicherweise fehlt ein Koop-Modus, der dem ganzen wirklich die Krone aufgesetzt hätte. Derzeit stehen acht riesige Maps für die verschiedenen Spielmodi zur Auswahl. Zu Beginn sollte man die Karten im Offline- Modus erkundigen und kann mit Bots trainieren. Insgesamt sind übrigens bis zu 32 Spieler in einem Multiplayerspiel möglich. Das Spielprinzip orientiert sich gewissermaßen an der Einzelspielerkampagne, denn die Spieler werden in zwei Squads mit Teamleader aufgeteilt. Der Squad stellt im Falle des virtuellen Sterbens gleichzeitig den Respawnpoint dar, somit agiert man direkt wieder im Team.
Bislang bietet das Spiel fünf Multiplayer- Modi, man weiß ja nie was die Patch- Zukunft noch so alles bringt.  Zuallererst gibt es den klassischen Deathmatch, bei dem der Squad gewinnt, der am Ende die meisten Gegner eliminiert hat. Der „Capture and Hold“- Modus ist ein klassischer Conquestmodus in dem ein Squad bestimmte Gebiete für eine gewisse Zeit besetzen müssen um zu gewinnen. Der „Assassination“- Modus sorgt für steigenden Adrenalinspiegel, hier wird ein Spieler im Squad vom System automatisch zum Abschuss freigegeben – das Squad hat nun die Aufgabe den eigenen Kameraden zu schützen und das Freiwild der Gegner ausfindig zu machen.  Im „Seekmission“- Modus ist ein erweitertes Capture the Flag, auf der Map tummeln sich diverse Gegenstände die nacheinander auf dem Radar erscheinen. Das Team welches am Ende die meisten Gegenstände, z.B. ein altes Radio oder eine Funkanlage, ins eigene Lager bringen konnte, hat gewonnen.
Last but not least steht der „Seek and Destroy“- Modus für spannende Multiplayergefechte zur Verfügung. In diesem Modus wird ein Squad beauftragt ein bestimmtes Objekt zu beschützen während der andere Squad mit dessen Vernichtung beauftragt ist. Ist die Zeit abgelaufen und das Objekt steht noch, hat beschützende Team gewonnen.
Insgesamt gibt es im Mehrspielermodus sieben Klassen: Gewehrschütze, Sturmsoldat, Ingenieur, Sanitäter,  Kundschafter, Taktiker und Saboteur.  Ähnlich wie in Metal Gear Online werden die Erfolge im Onlinemodus in einer Art Rangfolge gespeichert, je erfolgreicher man ist, desto weiter steigt der eigene Nickname im Onlinegefecht auf. Durch das Aufsteigen kann man in die anderen Klassen wechseln um so spezielle Fähigkeiten zu erlangen – so ist zum Beispiel nur der Sanitäter in der Lage seine Squadmitglieder wiederzubeleben. Man kann die Fähigkeiten im weiteren Verlauf übrigens auch kombinieren. Langzeitmotivation wird also in Hülle und Fülle geboten. Wir sind gespannt ob und wie Guerilla Games dies noch weiter ausbauen würde.

Die Shooter- Referenz?

Nachdem das Spiel im bisherigen Teil in den höchsten Tönen gelobt wurde, sollte man natürlich auch die Schattenseiten erwähnen. Killzone 2 ist auch nicht perfekt. Verglichen mit der Shooter-Konkurrenz bietet Call of Duty 4: Modern Warfare eine mitreißendere Story und Ressistance 2 schönere Bosskämpfe. Unterm Schnitt kann man allerdings sagen, ist Killzone 2 trotzdem einen Ticken besser – das liegt nicht nur an der famosen Grafikengine: Eine solche Grafikpracht hat man HD- Fernseher bislang noch nicht gesehen. Man weiß gar nicht wo man zu erst anfangen soll. Die schicken Waffenmodelle mit realistischer Nachladeanimation und feinstem Motion Blur begeistern genauso wie die unglaublich detaillierte Umgebung. Die Partikeleffekte sind eine Wucht und in Kombination mit geschickten Licht und Schatteneffekten wirken Rauch- und Staubpartikel so schön wie nie zuvor. Das Ableben der bösen Helghast- Soldaten  ist eine perfekte Mischung aus Animation und Physikberechnung – der Feind reagiert auf jede Trefferzone anders.
Auch eure Ohren werden auf höchstem Niveau verwöhnt. Schließt man die Augen fühlt man sich dank wuchtiger Explosionen, umher zischendem Feuerbeschuss und dem Kampfgeschrei des Squads mitten im Geschehen. Dank 7.1 Surround Unterstützung  wird das Zimmer zum Schlachtfeld. Die deutsche Synchronisation ist durchaus gelungen, wer das Spiel lieber im Originalton verfolgen möchte kann dies aber ebenfalls in den Optionen frei wählen. Eine gute Sache.

Test von:
Niclas D.


Guerilla Games hat es geschafft ein technisch brillantes PS3 Spiel abzuliefern. Das Spiel sorgt in punkto Grafik von Anfang bis Ende für offene Münder. Das Level-Design ist zwar linear, aber ein künstlerisches Meisterwerk mit genialer Atmosphäre. Die künstliche Intelligenz ist den meisten Shootern gnadenlos überlegen. Der Multiplayermodus bietet Langzeitmotivation auf hohem Niveau. Und das war es auch schon. Wer dachte Killzone 2 würde alle anderen Shooter weit hinter sich lassen, der irrt. Die Dramaturgie eines Call of Duty oder Metal Gear Solid wird nicht erreicht, die Gegnertypen lassen sich an einer Hand abzählen und die Bosskämpfe hätte man auch sehr viel besser inszenieren können.
Aber ganz ehrlich – Wer eine PS3 sein Eigen nennt und auch nur annähernd auf Explosionen steht, muss dieses Spiel haben.



- Grafikreferenz
- Bombastische Atmosphäre
- Motivierender Multiplayermodus
- Lebendige Umgebung
- Ruckelfrei und flüssig



- Gewöhnungsbedürftige, schwammige Steuerung
- Nur eine Primärwaffe
- Story nicht mitreißend genug
- Kein Splitscreen- Multiplayer










Zusätzliche Informationen:
  
Bilder zu Killzone 2 im Test









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