Studie belegt: Gleichgewichtstraining verbessert schulische Leistungen Es ging um die alte Frage nach der Beziehung zwischen Körper und Geist. Genauer gesagt darum, wie sich Körpergefühl und Gleichgewichtssinn auf schulische Leistungen auswirken. Im Auftrag des Hessischen Kultusministeriums gingen seit 2007 Wissenschaftler verschiedener Hochschulen und Universitäten dieser Frage nach. In dem interdisziplinären Projekt „Schnecke – Bildung braucht Gesundheit“, benannt nach dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr, arbeiteten sie sechs Jahre lang mit 8.500 hessischen Schülern aller Schulformen. Nun liegt die abschließende Studie vor, deren Ergebnisse den Alltag an Deutschlands Schulen verändern könnten. Sie belegt: Es besteht ein Zusammenhang zwischen einem gut ausgeprägten Gleichgewichtssinn und guten Schulnoten. Und: Die kognitiven Leistungen lassen sich durch ein gezieltes Balance-Training verbessern.
Im Rahmen des „Schnecke“-Projekts befassten sich die Wissenschaftler mit dem Hör-, dem Gesichts- und dem Gleichgewichtssinn ihrer jungen Probanden. Diese drei Sinne stehen in engem Zusammenhang und beeinflussen, wie Menschen ihre Umwelt wahrnehmen, lernen und sich verhalten. Sie sind für die körperliche und seelische Gesundheit ebenso wichtig wie für die geistige Leistungskraft.
Phase I: Bestandsaufnahme zu Hör- Seh- und Gleichgewichtssinn
Phase II: Tägliches Gleichgewichtstraining Die Schüler der Interventionsgruppe absolvierten mehrfach am Tag Übungen des Gleichgewichtskalenders von Borgmann Media, ein in den Unterricht integrierbares Programm zum Training des Gleichgewichts, das täglich insgesamt ca. 15 Minuten in Anspruch nahm. Zu dessen Unterstützung setzten die Lehrkräfte außerdem ein Mini-Trampolin von Bellicon sowie die interaktive Bewegungssoftware Wii Fit Plus und das Balance Board von Nintendo ein. Schon nach wenigen Wochen berichteten die Pädagogen über Veränderungen im Verhalten ihrer Schülerinnen und Schüler. Besonders erwähnenswert: Die Kinder waren aufmerksamer, ruhiger und zeigten ein positives Emotional- und Sozialverhalten.
Abschließende Test belegen die Wirkung des Trainings
Erwartungsgemäß wiesen die Kinder aus der Interventionsgruppe, anders als die der Kontrollgruppe eine Verbesserung des Gleichgewichtssinns auf. Darüber hinaus zeigte sich aber auch, dass sie ihre Lesefähigkeit signifikant gesteigert hatten. Im Vergleich zu den Kindern der Kontrollgruppen hatten sie zudem ihre Rechtschreibfähigkeiten verbessert. Auch im Fach Mathematik ist jedes Kind aus der Interventionsgruppe signifikant besser geworden. Darüber hinaus berichteten die Lehrkräfte von erhöhter Lernfreude und einem besseren Klassenklima. Dies spiegelte sich auch in den Antworten der Kinder in den entsprechenden Tests wider. Die Studie „Schnecke - Bildung braucht Gesundheit“ belegt also, dass sich ein gut ausgebildeter Gleichgewichtssinn und regelmäßiges Gleichgewichtstraining positiv auf die schulischen Leistungen auswirken. Die in der Studie eingesetzten pädagogischen Fördermaßnahmen lassen sich flächendeckend und ohne großen Aufwand oder besonderen Raumbedarf in den Schulalltag integrieren.
Auf Anfrage erhalten Sie detaillierte Informationen, Videomaterial finden Sie hier. Mehr zum Projekt „Schnecke – Bildung braucht Gesundheit“ erfahren Sie unter bildung-schnecke.de.
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