Artikel-Archiv August 2014
Gamescom 2014 mit rund 335.000 Besucher | G-P-W | 21.08.2014 - 20:19:41 Seite 1: Gamescom 2014 in Köln
Seite 1: Gamescom 2014 in Köln
Zum bereits 6. Mal lud die Kölnmesse in ihre heiligen Hallen ein, um Spiel, Spaß, und Schlangen zu bieten. Dabei wurde erstmals in der Gamescom-Geschichte kein neuer Besucherrekord aufgestellt, denn es waren knapp 5000 Besucher weniger, als letztes Jahr vor Ort. Gemerkt hat man das nicht.
Vor der Messe Viel interessanter wurde es dann bereits am Vortag der Gamescom, als Microsoft seine Pressekonferenz hielt. Ein Schocker fiel dort besonders auf: "Tomb Raider 2 kommt exklusiv für Xbox One an Weihnachten 2015!". Schreck lass nach, sollte Microsoft etwa Square Enix' IP Tomb Raider gekauft haben? Doch nach einigen nachträglichen Interviews wurde klar: Es handelt sich (wie heutzutage üblich) nur um eine Zeitexklusivität. PC-Spieler und PS4-Zocker dürfen also früher oder später sicherlich auch mit Lara Croft neue Abenteuer erleben. Abends zog Sony nach und hielt seinerseits eine Pressekonferenz. Sogar einige Weltneuheiten wurden bekannt gegeben (für eine Europäische Veranstaltung eine Seltenheit), so wurde Shareplay offenbart, welches es ermöglicht jedem Spieler, bei jedem Spiel, überall mal eben "den Controller weiterzureichen", via Onlinestream. Welche Internetgeschwindigkeit man dafür braucht, wurde erst einmal verschwiegen. Weiterhin wurde ein Tearaway-Port für die PS4 angekündigt. Gut für die PS4, schlecht für die Vita: Man nimmt ihr nun auch noch einen der ohnehin schon wenigen Exklusivtitel weg. Dann noch einige neue kleine Indie-Titel, neue Gameplaytrailer zu kommenden Blockbustern, und aus die Maus. Fun Fact nebenbei: Sony gab zu kurzfristig einige Sachen verschwiegen zu haben, um bei der kommenden TGS in Japan noch etwas in petto haben zu können. Wir sind gespannt!
Die Messe
Einiges, vieles davon alt bewährt, manches innovativ, aber vor allem abwechslungsreich. Etwas abgeschlossener ging es im Sony 18er Bereich zu, der zwar laange, laaange Wartezeiten hatte, doch war man erst einmal drin, gab es viel zu spielen. Ob Teenie-Grusel im wiederbelebten Until Dawn (nun für PS4!), knallharte Rollenspiel-Action im Quasi-Demon Souls-Nachfolger Bloodborne, oder Elefantenjagd in Far Cry 4 (das war erst einmal ein Downer, als wir bereits zu Messebeginn in Far Cry 4 einen wütenden Elefanten erschießen mussten...), die Genres waren durchaus abwechslungsreich, und versprechen ein gutes 2015 für erwachsene PS4-Spieler. Während sich das Anstehen bei solch einer Schlange jedenfalls noch lohnt, konnte ich bei Schlangen für FIFA 14 (ja 14!) oder Free2Play-Browsergames nur mit dem Kopf schütteln. Wer tut sich sowas an?
Weiterhin bot Sony etwas zu wenig Stationen, bzw. Rennsitze für Driveclub an, nur 10 Stück reichen da wirklich nicht aus! Der lang ersehnte Hit erscheint nun endlich im Oktober, und sieht wirklich spitze aus. Das Wetter und der dynamische Tag und Nachtwechsel stehlen dem Rest die Show, auch wenn das eine oder andere Baumodell leider darunter leiden muss. Microsoft hat nicht das beste Jahr hinter sich, und versuchten auf ihrem Stand für jeden etwas zu bieten. Abgefahrene Shooter-Action in Sunset Overdrive? Check. Kooperativer Multiplayer der besser ist als erwartet in Fable: Legends? Check. Schöne weite Welten in Forza Horizon 2? Check. Project Spark steht auch kurz vor dem Release.
Man merkt, Microsoft hat gar nicht mal so wenige, oder ähnliche Exklusivtitel. Vielleicht wissen sie nun, dass man nur mit Games die Kundschaft locken kann, und nicht mit Kamera-Addons. Apropos Kinect: Mit der Optionalität von Kinect, sieht es auch für passende Spiele mau aus. Nur zwei Kinect-Stände boten sich an, um rumzuzappeln. Vielleicht war die Menschheit noch nicht bereit für Kinect. Oder einfach zu faul.
Direkt am Microsoft-Stand zu finden: Die sogenannte Call of Duty-Reihe, die natürlich tausende Fans anzog. Witzig dabei: Die vorgefertigten Wartebereiche wurden schon bald von den Massen gesprengt, und so wurde die Schlange am Rand des Halle weitergeführt. Zwei Standmitarbeiter kümmerten sich nun darum, immer einige Personen, über den breiten, von einem regen Personen-Strom besiedelten Gang zu lotsen, der zwischen CoD-Stand und CoD-Warteschlange am Rand der Halle lag. Das war fast selbst wie ein Videospiel.
Nintendo hat theoretisch gesehen nur Top-Titel in Aussicht. Ein zuckersüßes Yoshi-Abenteuer im Stoff-HD-Look, welches trotzdem fordern sein soll, ein neues Mario Party, das Zelda-Spinoff Hyrule Warriors, die neue IP Splatoon, ein neues Pokémon für den 3DS, das wunderschöne Monster Hunter 4, ebenfalls für den 3DS, und natürlich Super Smash Bros. 4, für beide Systeme, sowie einen 16er Titel mit Bayonetta 2. Alles Spiele die kritische Anerkennung vermuten lassen, aber ob sich vor allem die Wii U und ihre Titel dadurch besser verkaufen? Fraglich, auch Mario Kart 8 hat da nicht viel geholfen. Nintendo, passt auf!
Aber weiter zu den Spielen. Yoshi: Wooly World sieht noch einmal eine ganze Ecke besser aus der geistige Vorgänger Kirby: Epic Yarn. Die gestochen scharfe HD Grafik gepaart mit der schönen und realistischen Stoff-Optik ist einfach ein Hingucker. Besonders im Koop kommt viel Spaß auf, und einige der etwas schwierigeren Sprungpassagen gehen so leichter von der Hand. Dass Monster Hunter 4 nur exklusiv für den 3DS kommt, mag manche Fans zuerst hart getroffen haben, aber spätestens mit der GC-Demo gibt es keine Grund für Ärger mehr. Die Grafik sieht einfach fantastisch aus, kaum eine verwaschene Textur ist zu erkennen, und das Spiel läuft trotzdem extrem flüssig. DIe neuen Fähigkeiten zu Springen, klettern und sich allgemein geschmeidiger bewegen zu dürfen, tun dem leicht angestaubten Gameplay mehr als gut, und ermöglichen es euch aus der Luft, an Wänden und auf Monster hängend anzugreifen. 2015 kann gar nicht schnell genug kommen! Splatoon ist der große Hoffnungsschimmer für Nintendo, endlich mal eine neue IP, mit erkennbaren Charakteren, einer neuen Gameplay Idee, und fettem 8 Spieler Multiplayer-Modus. Mehr als zwei Matches konnte man aber auch auf der Gamescom nicht spielen, und auch wenn die durchaus Spaß machen, muss man sich fragen, ob das bereits das ganze Spiel ist. Wird es einen Einzelspielermodus geben, wird man seine farbschießenden Tintenfische verbessern können, wie viele Maps finden ihren Weg in das Spiel? Der Erfolg von Splatoon steht noch in den Sternen.
Und dann war da natürlich noch Super Smash Bros. 4. Überraschend, wie gut der Brawler auch auf dem 3DS funktioniert, selbst auf dem Originalen, kleinen 3DS konnte man das Kampfgeschehen noch gut überblicken. Die Steuerung geht leicht von der Hand, die Charaktermodelle sehen knackig scharf aus, und die Animation sind smooth. Exklusiv auf Nintendos Handheld gibt es einen Einzelspielermodus, der ähnlich wie Brawls "Subraum-Emissär" anmutet, nur diesmal bekommt man noch zahlreiche Statusitems und Spezialattacken, die über den Touchscreen organisiert werden. Was die Wii U im Gegenzug spendiert bekommen, oder man dort nur gemeinsam Spaß hat, ist noch unklar.
Jedenfalls dürfte SSB4 das Spiel des restlichen Jahres für jeden Nintendo Fan sein, was auch der erstmals vergebene "Gamescom-Publikums-Award" beweist, der Super Smash Bros. 4 als meisterwartetes Publikumsspiel ausgezeichnet hat. Ubisoft mixte Sequels mit neuen IPs, so war nun dieses Jahr endlich The Division spielbar, und auch The Crew lockte genügend Spieler an. An Racing-Games mangelte es wahrlich nicht, wenn wir das richtig sehen (The Crew, Driveclub, Forza Horizon 2)? Die beliebte Assassin's Creed IP kommt dieses Jahr in zwei Ausführungen, einmal dem Last-Gen Adventure "Rogue", welches in Nordamerika spielt, und etwas zu sehr nach einem AC3 Spinoff mit AC4 Schifffahrten ausschaut, und zum anderen im frischen Unity, für PS4, One und PC, welches Frankreich als Schaupunkt auswählte. Beide erscheinen noch diesen Herbst, und trotzdem war Unity nicht für Privatbesucher anspielbar. Sehr, sehr schade, vor allem mit einem bevorstehenden Release in weniger als 2 Monaten. Was könnte an dem Spiel noch unfertig sein? Wir wissen es nicht, und hoffen nur, dass Ubisoft nicht erneut ein Spiel verschiebt. Das können sie ja leider gut.
Diesmal mit riesigem Stand vertreten: Oculus Rift. Die VR-Brille die seit gefühlten Jahrzehnten in Entwicklung ist, rückt jedes Jahr näher an eine Veröffentlichung (auch der Investor Facebook dürfte ein Grund dafür seins), und jedes Jahr wird der Stand größer, und die Schlangen schlänger. Die gezeigte Tauchdemo versetzte einen wahrhaftig ins Meer, zusammen mit einer gelungenen Geräuschkulisse wurde die Immersion mit der virtuellen Welt beinahe perfekt. Noch unschön: Die Auflösung ist wirklich noch sehr niedrig. Anfangs konnten sich unsere Augen gar nicht an das ungewöhnlich unscharfe Blickfeld gewöhnen, und blinzelten und tränten was das Zeug hält. Doch nach einiger Zeit wurde die virtuelle Welt als reale angenommen, und der non-existente Lag zwischen Kopfbewegung und virtueller Bildbewegung machte das Erlebnis perfekt. Ohne Peripherie Schnickschnack wie Bewegungssteuerung, oder gar Ganzkörpersimulatoren, könnte Oculus (und auch Sonys Project Morpheus, wenn sie denn nachziehen) den Videogames-Bereich ordentlich aufmischen. Wir können es kaum erwarten uns im virtuellen Hyrule, Los Santos oder Gotham City umzusehen.
Und sonst? Free2Play-Games und Browsergames versammelten sich alle in einer Halle, um gemeinsam den Rekord für höchsten Geräuschpegel zu brechen. Ob sie es geschafft haben, wir wissen es nicht, die Halle wurde bewusst gemieden!
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