Artikel-Archiv Oktober 2009
Drake ist zurück und besser denn je! | Sony PS3 | 14.10.2009 - 16:36:18
Schatzsucher und unfreiwilliger Actionheld Nathan Drake beglückte uns vor rund zwei Jahren mit einem überraschend-erfrischendem Abenteuer auf der PS3. Die gelungene Mischung aus dem tropischen Setting, hübscher Grafik und dem spannenden Gameplay war damals ein Must-Have für Playstation 3 Besitzer. Der Nachfolger Uncharted 2: Among Thieves setzt allerdings noch höhere Maßstäbe und katapultiert Schatzsucher Drake zum knallharten Kaufgrund für eine PS3. Vorhang auf für die neue Action-Referenz:
Am grundsätzlichen Waffensystem wurde ebenfalls nur feingeschliffen: Ihr könnt lediglich zwei Waffen tragen, eine Handfeuerwaffe und eine große Wumme. Nathan ist eben keine Kampfsau. Ein Munitionsproblem ergibt sich daraus allerdings eher selten, denn die Waffe jedes gefallenen Gegners lässt sich aufheben. Das Waffenarsenal ist überschaubar ausgefallen, in den meisten Fällen wird man mit einer M4, AK-47 oder der Schrotflinte unterwegs sein. Ebenfalls zur Auswahl stehen Scharfschützengewehre, Panzerfäuste, Armbrüste und Granatwerfer. Zu den Handfeuerwaffen zählen Pistolen, Schrotpistolen und Desert Eagle. Das Zielen funktioniert, wie im Vorgänger, problemlos und geht gewohnt gut von der Hand. Habt ihr euch an eine Deckung gelehnt, könnt ihr wahlweise gezielt oder blind feuern. Letzteres schon eure Gesundheit da ihr schwerer zu treffen seid, dafür ist der Streuradius enorm hoch. Positiv fällt die Neubelegung der Granaten auf, dies ist nun direkt mit einem Druck auf die linke Schultertaste möglich. Auch ansonsten merkt man, dass man die Stärken von Uncharted weiter ausgebaut hat und die Schwächen möglichst ausgemerzt. Die KI beispielsweise wirkt noch cleverer - das gilt für eure Feinde ebenso wie für eure Partner, von denen Ihr in einem Abschnitt sogar drei Stück an eurer Seite habt. Das Kampfsystem wurde ebenfalls erweitert sodass Nathan insbesondere im Nahkampf abwechslungsreicher agiert. Möchte man lautlos ein gegnerisches Gebiet infiltrieren, darf man seinen Gegner nun lautlos das Genick umdrehen oder sie heimlich ausschalten, wenn sie sich in der Nähe der aktuellen Deckung befinden. Die bekannten Schlagkombinationen, wie etwa viermal die Quadrat-Taste drücken, wurden übernommen und erweitert. Häufig wird nun die Umgebung in das Kampfgeschehen eingebunden, sodass Drake seine Gegner gegen Kisten oder Waschmaschinen schleudert bzw. sie effektiv, mit einer gezielten Bewegung auf ein hartes Objekt, ausschaltet. Befindet sich ein Feind zum Beispiel neben einem Baumstumpf, nimmt Drake daran Anlauf und verpasst ihm einen saftigen Tritt ins Gesicht. Brachial, schmerzvoll und dank hervorragender Animationen umwerfend schön.
Abseits der Action erwarten euch kleinere Rätseleinlagen, die zwar nicht schwer zu knacken sind, euch dafür aber Zeit geben, sich in Ruhe die sagenhafte Umgebung anzuschauen. Zahlreiche Klettereinlagen, noch waghalsiger als im ersten Teil, sorgen ebenfalls für eine gelungene Abwechslung. Das Leveldesign ist so umwerfend, dass es hierbei nie langweilig wird, ein Wiederholungsgefühl kommt zu keiner Zeit auf. Jeder Abschnitt ist einzigartig und so perfekt umgesetzt, dass einem die starke Linearität des Titels nicht negativ auffällt. Darüber hinaus ist es einfach unglaublich, wie viel Liebe zum Detail in den einzelnen Arealen stecken. Man hat das Gefühl als müssten die Entwickler zwanghaft, was hier in keinster Weise negativ gemeint ist, so viele Details wie möglich in das Spiel integrieren. Das fängt bei kleinen Insekten im Dschungelgebiet an und hört bei riesigen, zerstörten, Städten mit enormer Weitsicht auf.
Die spitzenmäßige Grafik setzt der Präsentation die Krone auf. Die grandiose Beleuchtung und die zahlreichen eingesetzten Shader, lassen jede Oberfläche absolut fantastisch wirken. Die eingesetzte Naughty Dog Engine 2 fegt wahrlich ein noch nie dagewesenes Grafikfeuerwerk auf euren Fernseher: Ob eine fantastische Dschungellandschaft, ein verschneiter Berg oder eine verregnete Stadt: Uncharted 2 schlägt alle bisherigen Grafikreferenzen. Als ob die detailverliebten Umgebungen nicht schon umwerfend genug wären, hat die Kamera ebenfalls ein entsprechendes Lob verdient. Normalerweise nimmt man die Spielperspektive einfach so hin, doch wäre Uncharted 2 ein Film, wäre der Titel ein klarer Favorit für die Kategorie "Beste Kamera" gewesen. Während der Klettereinlagen, wird automatisch die beste Perspektive gewählt, die das Geschehen samt Landschaft in ein atemberaubendes Bild setzt. Doch nicht nur in schwindelerregenden Höhen, sondern auch im Eifer eines Gefechtes hat man nie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Es fällt mir wahrlich schwer, den Titel gegenwärtig in irgendeiner Weise zu kritisieren.
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