Computerspielemuseum eröffnet in neuen Räumen
Allgemein | geschrieben von Volker Zockstein am 21. Jan 2011 um 22:15 Uhr


Computerspielemuseum eröffnet in neuen Räumen

In einer neuen, weltweit einzigartigen Dauerausstellung zur Kulturgeschichte der Games zeigt das Computerspielemuseum ab dem 21. Januar 2011 in neuen Räumen in Berlin-Friedrichshain Höhepunkte aus der über sechzigjährigen Entwicklung dieses Massenmediums. „Das Computerspielemuseum ist ein weiteres Highlight in der Berliner Kulturlandschaft“, erklärt der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, anlässlich der Eröffnung. „Ich freue mich, dass dieses vergleichsweise junge Medium hier endlich eine adäquate Heimat gefunden hat“.

Berlin, 20. Januar 2011 – Vor mehr als 60 Jahren wurde der Computer zur Spielmaschine. Digitale Spiele haben seitdem mehr zur Verbreitung des Computers beigetragen als alle anderen Anwendungen. Die Botschaft des neuen Mediums ist Interaktion, alltagstaugliche Teilhabe und Gestaltungsmöglichkeit, heute bereits verwirklicht in globalen, interaktiv organisierten Netzen. In wenigen Jahren hat das digitale Spiel die Kommunikation der Gesellschaft grundlegend verändert – wie zuvor der Buchdruck oder die Technologien zur Produktion des bewegten Bildes. Lange Zeit als reines Kinderspielzeug verkannt, stehen Computerspiele nunmehr im Fokus des gesellschaftlichen Interesses.

Das Computerspielemuseum Berlin begleitet diese Entwicklung bereits seit 13 Jahren – fundiert, kritisch, unterhaltsam und inspirierend. Nach über 30 gefeierten nationalen und internationalen Ausstellungsprojekten hat es nun in Berlin-Friedrichshain eine ständige Bleibe gefunden. „In der neuen Dauerausstellung ‚Computerspiele. Evolution eines Mediums‘ können sich die Besucherinnen und Besucher in die Anfänge des Massenmediums zurückversetzen“ erklärt Museumsdirektor Andreas Lange. „Auf rund 670 Quadratmetern haben wir im ehemaligen Café Warschau eine Spiel- und Experimentierlandschaft geschaffen, die die Technik- und Kulturgeschichte des Computerspiels erlebbar macht. Mediale Inszenierungen und interaktive Exponate laden dazu ein, die historische und zukünftige Entwicklung zu erkunden. Unsere Ausstellung richtet sich inhaltlich wie gestalterisch an ein breites Publikum – an alle Generationen, Schulklassen, Familien, Berlin-Touristen, an Gamer und Spezialisten wie an allgemein Interessierte.“

Anhand von zahlreichen, oft raren Originalexponaten wird die Verschmelzung von Technologie, menschlicher Kreativität und Spiel im historischen Kontext nachvollziehbar. Zudem wird die Frage untersucht, welche Konsequenzen die Digitalisierung mit sich bringt. Die Schau präsentiert das Computerspiel in seinen vielfältigen crossmedialen Bezügen und veranschaulicht an konkreten standortbezogenen Beispielen dessen Produktionsbedingungen. Die Region Berlin-Brandenburg stellt sich dabei als visionärer Standort zur Förderung von digitalen Technologien, Forschung, Spielproduktion, Medienbildung und Game Art vor. Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Medienkunst, Game Art, Interaction Design und Performance kommentieren die Veränderung unseres Lebens, die mit der Etablierung neuer virtueller Realitäten einhergeht. Darunter die „PainStation“ aus der Ausstellung des Computerspielemuseums, die unter anderem im MoMA, New York, zu sehen war und nun nach Berlin zurückkehrt.

Der Vater der Heimvideospiele, Erfinder Ralph Baer, freut sich als Schirmherr der Dauerausstellung auf das neue Museum: „Video- und Computerspiele haben sich zu einer wichtigen Kunstform entwickelt. Wir brauchen einen Ort, an dem sich ein breites Publikum mit deren Geschichte und Entwicklung vertraut machen kann. Und das Computerspielemuseum ist der perfekte Ort dafür.“ Baer wurde 1922 in Deutschland geboren und wuchs in Köln auf. 1938 flüchtete er mit seiner jüdischen Familie in die USA und begann dort seine Karriere als Fernsehtechniker. Ralph H. Baer ist Erfinder des ersten Videospiel-Patents der Geschichte: Zusammen mit anderen seiner Patente ging daraus 1972 die erste Heimvideospiel-Konsole Odyssey hervor. Für seine innovativen und wegweisenden Leistungen wurde er 2006 vom amerikanischen Präsidenten mit der „National Medal of Technology“ ausgezeichnet. Sie gilt als amerikanischer Nobelpreis für technologische Erfindungen.


Die neue Dauerausstellung ist in drei Bereiche gegliedert: Der erste Teil, „Der Spielende Mensch“, veranschaulicht anhand von konkreten Beispielen den kulturtheoretischen Begriff des Homo Ludens und bereitet die Besucher auf die Reise in die Welt des Homo Ludens Digitalis vor. Das Thema Spielmaschinen und Interaktion wird dabei im historischen Kontext eingeführt. Der zweite Teil, „Die Erfindung des digitalen Spiels“, zeigt die Meilensteine der Gameskultur und macht damit die Verschmelzung von Technologie, menschlicher Kreativität und Spiel nachvollziehbar. Darstellungen zur nationalen wie zur internationalen wirtschaftlichen Entwicklung und Bedeutung der Computer- und Videospielwirtschaft komplettieren das Bild.

Im dritten großen Teil, „Die Welt des Homo Ludens Digitalis“, nähert sich die Ausstellung dem Thema eher fragend und erkundend: Was genau verändert die Digitalisierung – gesellschaftlich wie im Blick auf den Einzelnen? Welche Eigenschaften, welche Kenntnisse sind in Zukunft gefragt? Welche Entwicklungen sind nun zu erwarten? Welche Chancen und Risiken gehen mit der Etablierung der virtuellen Welten einher? Welche Wirkung haben Computerspiele auf die Spielenden? Welchen Einfluss hat deren aktive Beteiligung? Wie authentisch oder frei darf reale Geschichte nachgespielt werden? Und wie kommen Gut und Böse in Spielen vor?

Computerspielemuseum
Das Computerspielemuseum eröffnete 1997 in Berlin die weltweit erste ständige Ausstellung zur digitalen interaktiven Unterhaltungskultur. Seitdem war es für über 30 nationale und internationale temporäre Ausstellungen verantwortlich, darunter „pong.mythos“, mit über 470.000 Besuchern Deutschlands erfolgreichste Wanderausstellung zur Geschichte des Computerspiels. Das Museum verfügt über Europas größte Sammlung an Unterhaltungssoft- und hardware. Es ist Preisträger des Deutschen Kinderkulturpreises 2002 (Sonderpreis des Bundesministeriums für Familie) und Mitglied im Internationalen Museumsrat (ICOM). Das Computerspielemuseum ist in verschiedenen Initiativen und Projekten eingebunden, die das Ziel haben, Strategien zur Bewahrung digitaler Artefakte zu entwickeln. So entwickelt das Museum in dem Europäischen Forschungsprojekt KEEP mit drei Nationalbibliotheken Konzepte und Werkzeuge zur Bewahrung digitaler Kulturgüter. Als Mitglied in der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten nestor Projekts beteiligt es sich an der Forschung zur digitalen Langzeitarchivierung.

Betreibergesellschaft des Museums ist die Gameshouse gGmbH. Die Konzeptentwicklung zur neuen Dauerausstellung wurde vom MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG gefördert. Die Einrichtung der Ausstellung wird gefördert von der STIFTUNG DEUTSCHE Klassenlotterie BERLIN und Europäische Union, Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (Investition in Ihre Zukunft).

Museumsinformationen
Ort: Computerspielemuseum, Karl-Marx-Allee 93a, 10243 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10-20 Uhr, Dienstag geschlossen
Verkehrsverbindungen: U-Bahn U5 (Weberwiese), Fernverkehr und S-Bahn S3, S5, S7, S75 (Ostbahnhof)
Bus 350, 240 (Weberwiese)

Ticketpreise: Erwachsene: 8,00 Euro (Senioren, Studenten, Schüler, Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, Empfänger von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II: 5,00 Euro, Familienkarte: 15,00 Euro, Gruppen ab 10 Personen: 2,00 Euro je Person) Mittwochs: Pay-what-you-want-Tag. Tickets und Führungen können auf der Website oder über unsere Service-Hotline gebucht werden: Tel. 030 – 609 88 577, computerspiele@xhibit.de


https://www.computerspielemuseum.de
https://www.facebook.com/Computerspielemuseum
https://twitter.com/csm_berlin





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