Sommer und die EM bringen euch ins Schwitzen? Dann Skistöcke in die Hand, wahlweise das BalanceBoard unter die Füße und ab in den Tiefschnee!

Der Berg ruft. Und zwar euch. Doch wie interessant kann ein Ski-Spiel sein und kann es wirklich das Gefühl einen Abhang hinunter zu fegen ersetzen?

Zunächst einmal müsst ihr euch in pistentaugliche Kleidung werfen. Spielt ihr mit eurem eigenen Mii sind euch zwar Sonnenbrillen und Helme verwehrt, doch was gibt man nicht alles dafür sich selbst in den Lift zu setzen?! Bereits beim Einkleiden wird ein Plus von Family Ski deutlich. Ihr habt eine sehr große Auswahl und könnt beinahe alles kalibrieren. Ob Skier, Hose, Jacke oder Skistöcke, alles was das Herz begehrt und mit der Zeit ist natürlich noch viel mehr freischaltbar. Nachdem ihr die Umkleide verlassen habt, soll es dann auch gleich rauf auf die Piste.

Der gesamte Berg des Happy Ski Resorts steht euch von Beginn an zur freien Verfügung. Ihr könnt die einzelnen Pisten im Freestyle bezwingen und werdet dabei in verschiedenen Kategorien, beispielsweise Tempo, Balance oder Tricksprüngen, bewertet. Überall auf den Pisten seht ihr zudem andere Miis und Skifahrer. Überwiegend könnt ihr euch mit ihnen auch unterhalten, wobei sich fast immer eine Aufgabe für euch findet. So fahrt ihr Slalom, Rennen, sucht nach verloren gegangen Skifahrern oder verloren gegangenen Objekten. Als Belohnung erwarten euch Sterne, die wiederum neue Klamotten freischalten.

Leider hat sich die Story damit auch weitestgehend erschöpft. Ihr könnt eure Fähigkeiten als Mii nicht verbessern und es gibt auch keine windschnittigere Kleidung oder Skier die euch mit besonderen Attributen beglücken. Ob neue Klamotten einen hohen Wiederspielwert begründen liegt zwar im Auge des Betrachters, ist aber eher fraglich. So kommt es leider, dass geübte Spieler nach 2-4 Stunden bereits die Profistrecken recht erfolgreich hinunterbrausen können.

Grafik:
Typisch für die Wii im sehr knuffigen Mii-Style gehalten. Grafische anspruchsvoller ist da selbst 1080° auf dem GabeCube. Nett ist hingegen, dass ihr auswählen könnt, ob ihr bei Tag oder bei Nacht auf der Piste seid. Gerade bei Nacht und Feuerwerk kommt eine schöne Stimmung auf, auch wenn die Landschaft am Horizont rein pixeltechnisch sicherlich keinerlei Preise verdient hat.

Fahrt ihr mit dem Lift auf zur gewünschten Strecke, so könnt ihr mit dem Nunchuk die Kamera um euch selbst drehen und schon mal einen Blick werfen auf eure Abfahrtsstrecke. 

Sound:
Mehr oder weniger originelles Wii-Gedudel mit ein paar für den Wintersport typischen Geräuschen, wie Skistöcke die klackern und Schneewehen.

Steuerung:
Das Menü steuert ihr mit der Wii-Mote, wohingegen ihr euch auf der Piste zwischen Wii-Mote mit Nunchuk oder noch dem Balance Board entscheiden müsst.

Was ihr auch präferiert, Wii-Mote und Nunchuk fungieren auf jeden Fall als eure Skistöcke. Um Schwung aufzunehmen müsst ihr selbige daher in Skimanier nach unten drücken. Spielt ihr ohne BalanceBoard, so kurvt ihr durch neigen der Controller. Auf dem BalanceBoard ist dies natürlich durch die pure Gewichtsverlagerung ersetzt. Beim Drücken des C-Knopfes wechselt ihr vom Parallelschwung zum Schneepflugbogen. Wedeln, also kurze Parallelschwünge vollführt ihr durch Drücken von B und Z. Haltet ihr Wii-Mote und Nunchuk parallel zum Boden und dreht sie um 90° nach außen, so geht ihr in die Hocke. Hierdurch bekommt ihr etwas Extra-Schwung, büßt jedoch ein wenig an Manövrierfähigkeit ein.

Fahrt ihr über eine Schanze, so könnt ihr diverse Tricks durchführen, was in Perfektion ein wenig Übung erfordert.

Mehr Tests dazu findet Ihr auf TestFreaks.de

Test von:
Sven Schneider

Family Ski hat einen schweren Stand. Nicht nur, dass die Motivationskurve durch den Mangel an Geschichte oder erstrebenswerte Boni auf einem guten Niveau gehalten werden kann, es muss auch den Vergleich zu den Balancespielen in WiiFit scheuen. Bisher ist das BalanceBoard nur beim Kauf von WiiFit zu erwerben. Dort gibt es als Minispiel einen Ski- und einen Snowboard-Slalom von sehr guter nintendoklassischer Qualität. Was Family Ski hiervon überhaupt abheben kann, ist die größere Auswahl an Strecken, so dass man auch einfach nur gemütlich den Berg hinunterfährt und dass man mit Wii-Mote und Nunchuk Skistöcke in der Hand hält. Diese braucht man jedoch viel zu oft, um Fahrt aufzunehmen, was recht schnell lästig wird. Die Steuerung mit dem BalanceBoard ist gut, jedoch auf links-rechts Verlagerungen beschränkt. Die Strecken sind zu kurz, die kleinen Challenges nicht sonderlich abwechslungsreich, es handelt sich um keine Grafikperle und eine Genrenische kann man gerade aufgrund der wirklich guten Balancespiele aus WiiFit auch nicht füllen. Was bleibt ist der Multiplayer, indem sich jedoch erst einmal um das BalanceBoard gestritten wird. Das Fotoshooting auf der Strecke ist mit mehreren hingegen recht amüsant, jedoch ebenso kurzweilig. Abschließend bleibt zu sagen, dass Namcon einen guten Versuch macht, aber halt nicht mehr als einen Versuch.

unzählige Designmöglichkeiten nette Atmosphäre, besonders bei Nacht Miis integriert BalanceBoard kompatibel

Grafisch nicht mehr als solide geringer Wiederspielwert, zu kurzlebig Strecken zu kurz keine Spieltiefe/sonderlicher Fortschritt suboptimale Verwendung von BalanceBoard und Miis

Zusätzliche Informationen: