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Syberia
Action-Adventures

Syberia (PS2)

Fakten-Übersicht:

Genre: Action-Adventures
Veröffentlicht am: erhältlich
Entwickler: Microids
Publisher: Vivendi
Anzahl der Spieler: 1
GameSite
USK: Geeignet ohne Altersbeschränkung

Kate Walker, eine junge und erfolgreiche Anwältin aus New York, kommt im Auftrag ihrer Kanzlei nach Valadilene, Frankreich, um den Kauf einer berühmten Spielzeugfabrik abzuwickeln. Doch alles kommt anders als geplant und kurz vor Kate´s Ankunft verstirbt die ehemalige Besitzerin Anna Voralberg. Der Deal kann daher nicht über die Bühne gehen. Doch es taucht ein Abschiedsbrief der Anna Voralberg auf, in welchem sie ihren längst tot geglaubten Bruder Hans erwähnt. Nur mit ihm kann der Kauf nun noch abgewickelt werden, nur weiß niemand wo er ist...

Heutzutage sind Action-Adventures wie "Resident Evil" in der Zockergemeinde sehr beliebt. Ein paar Rätsel mit viel Action, so haben es die Spieler heute gerne. Doch vor einigen Jahren lag ein anderes Genre voll im Trend: Die Adventures. Im Endeffekt den Action-Adventures ziemlich ähnlich, bis auf den Punkt, dass die Action fehlt. Spiele wie "Monkey Island" oder "Indiana Jones" rotierten im Laufwerk des Heimcomputers und erfreuten Millionen von Spielern weltweit. Damals jedoch noch in 2D, was den Vergleich zu heutigen Genrevertretern etwas erschwert. Doch eigentlich hat sich nur die Technik verändert, das Spielprinzip ist noch das gleiche wie damals. Mit "Syberia" hat Microids nun ein Old-School Adventure auf den Markt gebracht. Ob es qualitativ überzeugt und etwas Schwung ins angestaubte Genre bringen kann, lest ihr hier.

In der Rolle von Kate Walker besteht nun eure Aufgabe darin, Hans zu finden, um den Deal doch noch über die Bühne zu bringen. Doch das ist einfacher gesagt als getan: Auf euren Wegen, welche euch von der kleinen französischen Stadt Valadilene bis hin ins eisige Sibirien führen, stellen sich euch eine Vielzahl von Problemen in Form von, manchmal knackigen, Rätseln in den Weg.

Diese lassen sich meistens aber durch etwas Logik und Kombinationsvermögen lösen. Mal gilt es nur den richtigen Schalter zu betätigen, ein anderes mal müsst ihr die richtigen Beine für einen mechanischen Menschen anfertigen lassen. Items, die ihr für das lösen der vielen Rätsel benötigt, könnt ihr ganz einfach in eurer Tasche verstauen und bei Bedarf wieder heraus kramen.

Viele Rätsel hören sich jedoch nach viel Sucharbeit an, jedoch bleibt diese weitgehend aus: Wo ihr Items aufheben oder mit der Umgebung interagieren könnt, wird euch in Form kleiner Icons angezeigt. Des Rätsels Lösung müsst ihr aber trotz allem noch selbst finden. Allerdings bekommt ihr hierfür im Spiel zahlreiche Tipps: Sei es nun durch alte Zeitungen, diverse Unterlagen oder durch Hinweise von anderen Personen, es ist nie verkehrt die Texte zu lesen und den Personen genau zu zuhören. Die Kommunikation ist ebenfalls sehr wichtig. Jedoch könnt ihr nicht nur mit Menschen kommunizieren, sondern auch mit verschiedenen mechanischen Wesen, welche alle in der Spielzeugfabrik hergestellt wurden. In den Gesprächen habt ihr allerdings nicht, wie sonst genretypisch, ganze Sätze zur Auswahl, sondern immer nur diverse Stichpunkte, hinter welchen sich von Situation zu Situation verschiedene Aussagen verbergen. Im Laufe des Spiels werdet ihr immer wieder auf die eben erwähnten mechanischen Menschen treffen.

In vielen Belangen haben sie die wirklichen Menschen in "Syberia" ersetzt und arbeiten an ihrer Seite wie du und ich. Das ganze hört sich ja sehr gelungen an, doch gibt es leider auch Mängel. Der Spielspaß wird vor allem durch die völlig misslungene Steuerung getrübt, welche zwar nicht in Frustmomenten endet, aber den Spielfluss doch empfindlich stört. Das ist gerade bei einem solchen Spiel, in dem man immer in Bewegung ist, sehr schade. Andauernd bleibt ihr an irgendetwas hängen, ohne zu wissen an was. Auch ist es des Öfteren trotz Hilfe-Icons fast unmöglich, eine Aktion durchzuführen, da ihr einen Millimeter zu ungenau steht. Hinzu kommt noch, dass das Spiel extrem langsam ist. Egal ob Ladezeiten (welche leider etwas zu lang ausgefallen sind und alle paar Minuten auftreten), das durchführen von Aktionen, sei es nun das Einsetzen von Items oder selbst das aufrufen des Pausemenüs, oder Bewegungen allgemein. Einfach alles an diesem Spiel ist extrem langsam und zerrt des Öfteren an den Nerven.

Grafik:
Die Locations, die ihr besucht, bestehen komplett aus Ränder-Hintergründen, welche wohl ziemlich ansehnlich sind, aber völlig tot wirken. Sei es nun Wasser oder Gras: einfach alles wirkt völlig leblos. Daher wirken die Charaktere manchmal etwas aufgesetzt, was zwar auffällt, aber nicht weiter störend ist. Hier hätten sich die Entwickler an Capcoms "Resident Evil" oder "Onimusha" Reihe ein Beispiel nehmen sollen.

Sound:
Der Soundtrack des Spieles ist hingegen sehr gut gelungen und gleiches gilt auch für die sonstigen Soundeffekte: Schritte, das Rauschen eines Baches oder das Gezwitscher der Vögel tragen zu einer sehr real wirkenden Atmosphäre bei.

Doch leider ist die deutsche Sprachausgabe, wie so oft, völlig misslungen. Da auf der DVD aber auch die englische Tonspur vorliegt, solltet ihr euch hieran nicht mehr weiter stören.

Fazit:
Wir sind mit der Zeit gegangen: Zwar wirkt "Syberia" optisch wie "Resident Evil" und Co., gestaltet sich in Sachen Gameplay aber genauso wie "Monkey Island" vor nunmehr fast zehn Jahren.

Eine Vielzahl gut durchdachter und mitunter knackiger Rätsel gibt es im Laufe des Spieles zu lösen. Daher ist es umso trauriger, dass sich die Entwickler mit der Steuerung fast überhaupt keine Mühe gegeben haben. Da es sich aber um ein Adventure handelt, in welchem es nicht gilt, vor irgendwelchen Gegner davon zu laufen, lässt sich dieser Punkt eigentlich noch verkraften, auch wenn es mitunter meist doch gewaltig nervt.

Alles in allem bleibt mit "Syberia" allerdings ein gutes Adventurespiel, welches von jedem, nicht Actionsüchtigen, eine Chance bekommen sollte.

Features:
Pro:
  • Atmosphärischer Sound
  • knackige Rätsel
  • gute Ränder-Hintergründe
  • über 20Minuten Videosequenzen
  • nicht-lineares Gameplay

    Contra:
  • Steuerung
  • leblose Umgebung

    Wertung:

    82%

    Test von: Andre Hecker

  • Bilder:
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