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Phoenix Wright-
Ace Attorney – Justice for all

(Nintendo DS 2007)

Anwaltssimulation

Phoenix Wright-Ace Attorney – Justice for all (Nintendo DS)

Fakten-Übersicht:
Genre: Anwaltssimulation
Veröffentlicht am: 16.03.2007
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
Anzahl der Spieler: 1
System: Nintendo DS
USK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Sprache: Deutsch, Französisch, Niederländisch

Der smarte Anwalt Phoenix Wright ist zurück! Sammelt Fakten und Beweise, verhört Zeugen, erhebt Einspruch und deckt die unheimlichsten Verschwörungen auf.

Der Nachfolger zu Phoenix Wright – Ace Attorney ist nun endlich auch auf dem Nintendo DS erschienen. Am Spielprinzip hat sich wenig verändert. Als Strafverteidiger übernehmt ihr, nach wie vor ein wenig naiv, die aussichtslosesten Fälle und werdet, trotz eurer noch bestehenden Siegesserie, von niemandem so recht ernst genommen. Stets mit den skurrilsten Charakteren konfrontiert, sucht und findet ihr euren Weg durch die mysteriösesten Komplotte.

Ein kleiner Gedächtnisschwund zu Beginn des Spiels soll Neulinge die „Phoenix Wright“ - Serie näher bringen. Der erste Fall ist daher auch kaum mehr als eine Art Tutorial, in dem ihr noch nicht selber nach Indizien suchen müsst. Während im Eingangsfall für den Spieler der wahre Täter sehr schnell offensichtlich ist, werdet ihr in den weiteren 3 Fällen ordentlich eure Gehirnzellen strapazieren müssen, um hinter die wahren Hintergründe der Tat zu kommen.

Ehe ihr euch verseht, seit ihr bereits umgeben von Mord und Verschwörungen. Glücklicherweise stehen euch einige alte Bekannte zur Seite. Der schusselige Inspektor Gumshoe und seine Polizei machen nach wie vor mehr als nur einen Fehler, Maya Fey und die Welt der Medien und Beschwörungen werden euch ein weiteres Mal beschäftigen. Auch einem Wiedersehen mit eurer verstorbenen Chefin könnt ihr entgegensehen. Doch nicht nur euch wohlgesonnene Charaktere werdet ihr treffen. Wenn ihr gedacht habt, dass euer Handeln in der vorherigen Episode keine Auswirkungen gehabt haben, so täuscht ihr. Die Ära der Familie „von Karma“ habt ihr nicht beendet, sondern lediglich für einige Zeit aussetzen können.

Neuerungen gibt es nur wenige. Wer den Vorgänger gespielt hat, könnte den Entwicklern vorwerfen, die Serie nicht weiterentwickelt zu haben. Diverse Schauplätze, wie beispielsweise der Gerichtssaal, haben sich überhaupt nicht verändert. Auch die Bewegungsabläufe der bereits bekannten Charaktere sind gleich geblieben. Doch eben diese haben ja auch ihren Charme und einen sehr großen Wiedererkennungswert. Abgesehen von neuen, abgedrehten Charakteren und 4 neuen, tollen Fällen gibt es nur zwei Unterschiede zum ersten Einsatz von Phoenix Wright.

Charaktere haben nun physische Blockaden, die verhindern, dass sie offen mit euch über ein bestimmtes Thema sprechen. Je nach dem, wie stark die Blockade ist, müsst ihr eine Menge Beweise sammeln, ehe sich die dunklen Geheimnisse der Personen euch offenbaren. Physische Blockaden haben dabei nicht nur eure Gegner, sondern auch eure Freunde.

Scheitert ihr bei dem Versuch eine Blockade zu zerbrechen oder legt vor Gericht die falschen Beweise vor, so sinkt eure Lebensleiste. Es heißt also abschied nehmen von den Ausrufezeichen. Je nach dem, wie wichtig und angespannt die Situation vor Gericht ist, verliert ihr mal mehr, mal weniger Energie bei einem Fehler. Habt ihr eure Energie verbraucht und die Leiste ist leer, so brecht ihr zusammen und habt den Fall verloren. Knackt ihr eine psychische Blockade oder löst einen Fall, füllt sich selbige wieder.

Bei Phoenix Wright – Justice for all ist es leider bei der reinen Konvertierung geblieben und es gibt keinen speziell für den DS hergerichteten Fall. Zwar kann der Touchscreen zur Steuerung benutzt werden, doch das einzige wirkliche DS-Feature bleibt das Einspruch einlegen via Mikrofon.

Schnappt euch also wieder eure Anwaltsmarke, übt eure Moment Mal! - und Nimm dass! - Zwischenrufe und macht euch bereit für eine tolle Fortsetzung mit 4 neuen und spannenden Fällen.

Grafik:
Es hat sich grafisch nicht viel getan. Die Comic-Grafik wurde beibehalten, es gibt einige etwas hübschere Zwischensequenzen und den Gefühlszuständen der Charaktere wird nach wie vor sehr schön Ausdruck verliehen. Das verzerrte Gesicht der Zeugen, die ihr gerade auseinandergenommen habt, lässt eure Miene nicht nur einmal zu einem Grinsen werden.

Sound:
Auch hier hat man nicht viel Neues erfunden. Dafür haben die Musikstücke nun einen höheren Wiedererkennungswert. Woran man sich im ersten Teil erst gewöhnen musste, gehört mittlerweile untrennbar zu der Serie.

Fazit:
Es gibt so einige Titel, bei denn man sich einfach eine Fortsetzung mit neuer Geschichte und nur einigen wenigen Änderungen gewünscht hätte. Den Fehler, lediglich Verschlimmbesserungen an einem guten Konzept vorzunehmen, hat man bei Phoenix Wright – Justice for all glücklicherweise vermieden.

Obwohl das äußerst lineare Spielprinzip einen in manchen Situationen verzweifeln lassen kann, weil man sich den passenden Beweis nicht erschließen kann, ist man stets von den genialen Fällen gefesselt.

Neulingen der Serie muss man raten, mit dem ersten Teil anzufangen, weil ansonsten der ein oder andere Gag verloren geht und man noch keine Bindung zu manchen alten Charakteren hat.

Das Spiel, dass häufig an ein gutes Buch erinnert, sprüht von Charme, Witz und Spannung.

Phoenix Wright etabliert sich langsam in der Riege der beliebten Videospielcharaktere und lässt die Vorfreude auf sein DS exklusives Abenteuer mächtig steigen.

Features:
Pro:
  • 4 neue und geniale Fälle
  • skurrile Charaktere mit
    sämtlichen Klischees gespickt
  • tolle Fortsetzung, die Lust
    auf noch mehr macht
  • wieder mehr als
    15 Stunden Spielzeit

    Contra:
  • kaum Nutzung der
    DS-Möglichkeiten
  • sehr linear

    Wertung:

    Gameplay: 78 %
    Grafik: 79 %
    Sound: 78 %
    Story: 91%

    Gesamt: 88 %

    Test von:
    Sven Schneider

  • Bilder:
    1 / 2 / 3 / 4