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Okami
(PS2 2007)

Action-Adventure

Okami (PS2)

Fakten-Übersicht:
Vertreib: Capcom
Endwickler: Clover Studios (Japan)
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Format: DVD für PS2
Testversion: Playstation 2
Spieler: 1
USK: Geeignet ab 12 Jahren
Version: PAL
Veröffentlicht am: 09.02.2007
Genre: Action-Adventure

Okami, so heißt der neue Titel aus dem Hause der Clover Studios – exklusiv für die PlayStation 2. Ein Action-Adventure, das japanische Mythologie und Tuschemalereien mit einer fantastischen Optik verbindet. Doch was steckt hinter dem Titel? Kann er das halten, was hinter dem äußeren Schein liegt? Hier erfahrt ihr es.

Vor langer, langer Zeit versank das Land Nippon in tiefer Dunkelheit. Schuld daran war der achtköpfige Lindwurm Orochi, der jährlich eine Opfergabe, in Form einer Jungfrau, aus dem Dorf Kamiki fordert. Doch dieses mal sollte es die falsche treffen: Nami. Dem mutigen Schwertkämpfer Nagi passte es überhaupt nicht, dass seine Herzensdame geopfert werden sollte und machte sich auf zur Mondhöhle, in der der Dämon hauste. Doch es gelang ihm nicht das schreckliche Ungeheuer zu besiegen, als im letzten Moment eine weiße Wölfin namens shiranui auftauchte und mit dem Monster kämpfte. Doch auch sie war kurz vor dem Scheitern, als Nagi seine ganze Kraft zusammen nahm und Orochi mit seinem Schwert alle acht Köpfe abschlug. Der Sieg über Orochi brachte das Licht zurück nach Nippon. Doch die weiße Wölfin ließ im Kampf ihr Leben, denn sie wurde von der Bestie vergiftet. Zur Erinnerung dieses Ereignisses, baute man eine Statue der Wölfin. Nagis Schwert wurde fortan Tsukuyomi genannt und in der Mondhöhle aufbewahrt.

Der Frieden, der daraufhin einkehrte, hält allerdings nicht sehr lange. Denn genau 100 Jahre später wird das legendäre Schwert aus seiner Ruhestätte gestohlen und Orochis Kräfte werden zu neuem Leben erweckt und Nippon erneut von Dunkelheit beherrscht. Tiere und Pflanzen gehen zu Grunde, da der Dämon das Licht und die Sonne raubt. In dieser Ausweglosen Situation ruft der Baumgeist Sakuya mit letzten Kräften Amaterasu, die Mutter allen Seins. Diese hört den Hilferuf und erweckt die Wolfsstatue zum Leben, die vor 100 Jahren erbaut wurde. Nun liegt es also wieder an einer weißen Wölfin, Okami Amaterasu genannt, Nippon vor dem Untergang zu bewahren.

Und in genau diese Rolle schlüpft der Spieler fortan. Zusammen mit einer kleinen Laus namens Issun gilt es das Licht zurück nach Nippon zu bringen. Dieser ständige Begleiter gibt nicht nur nützliche Tipps, sondern ist auch das Sprachrohr von Amaterasu, von Issun allerdings nur 'Ammy' genannt. Das kleine Tierchen mit der großen Klappe kann ab und an aber auch ganz schön lästig werden. Gilt es eine Aufgabe zu erledigen und man bekommt sie nicht sofort hin, schaltet Issun sich jedes Mal ein um die selben Tipps immer und immer wieder vom Stapel zu lassen. Zwar kann man diese Texteinblendungen wegdrücken, ein wenig nervig ist dies auf Dauer aber dennoch.

Doch diese wenigen negativen Momente können den Spielspaß mit seinem tollen Ideenreichtum nicht trüben. Die große Besonderheit des Spiels sind dabei Amaterasus göttliche Fähigkeiten, mit denen der Spieler durch Zeichnungen die verschiedenste Effekte hervorrufen kann. Da wäre zum Beispiel das Restaurieren von zerstörten oder fehlenden Objekten, das Absägen von Bäumen, wahlweise die Sonne oder den Mond aufgehen lassen oder Bomben erschaffen. Um diese speziellen Künste einzusetzen wird die R1 Taste gedrückt gehalten, worauf der Bildschirm einfriert. Nun müssen die für die gewünschten Fähigkeiten passenden Symbole und Formen gezeichnet werden. Für die Sonne wäre das beispielsweise ein Kreis, der in den Himmel gezeichnet werden muss. Beim Zeichnen kann man variieren, in dem man Viereck für normale Striche benutzt und Dreieck für dickere Striche.

Zu Beginn stehen die Fähigkeiten allerdings noch nicht sofort zur Verfügung. Da Amaterasu ihre Kraft erst wiedererlangen muss, kommen auch die Kräfte erst nach und nach wieder. Um eine neue Technik zu erlernen, müssen die Pinselgötter gefunden werden, von denen es 13 im gesamten Spiel gibt. Insgesamt gibt es 15 verschiedenen Pinseltechniken.

Eine besonders wichtige ist dabei die Technik, die Pflanzen zum Blühen bringen kann. Um Nippon von der Dunkelheit zu befreien, müssen die so genannten Wächtersprösslinge wieder zum Leben erweckt werden. Dies tut man ganz einfach, in dem man einen Kreis um einen der Sprösslinge zieht. Innerhalb von wenigen Sekunden verwandeln sich anschließend düstere Landstriche in blühende und farbenfrohe Areale. Diese Technik ist also nicht nur sehr nützlich, sondern sieht auch noch fantastisch aus.

Um Amaterasus weitere Attribute wie Lebensenergie oder Tintenvorrat zu steigern, braucht man Glückspunkte. Dieser erhält man unter anderem durch die Regeneration der Natur. Doch nicht nur: auch in dem ihr Dorfbewohnern eure Hilfe anbietet, werdet ihr mit Glück belohnt. Beispielsweise gilt es einer Frau beim Wäsche waschen zu helfen, in dem man ihr anschließend die passende Wäscheleine zeichnet und die Sonne näher heran holt, um die Kleidung schneller zu trocknen. Weiterhin ist es möglich Glückspunkte durch das Füttern von Tieren zu erhalten. Hierfür kann man Tiernahrung kaufen oder auch finden, in dem man Vasen und andere Gegenstände zerstört.

Im Verlauf des Spieles wird man Unmengen von Gegenständen aufnehmen. Amulette, heilige Knochen oder Schätze, die man bei Händlern loswerden kann. Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, reicht ein Druck auf die Start-Taste um das Fächermenü zu öffnen. Dort findet man dann nicht nur alle Gegenstände die man gerade mit sich rum trägt, sondern auch das Eintauschen der bereits erwähnten Glückspunkte erledigt man von dort aus. Zudem gibt es noch Informationen zu Gegner, Tieren und eine Auflistung der bislang erlernten göttlichen Fähigkeiten.

Während dem Streifzug durch Nippon, wird man natürlich auch auf zahlreiche Gegner treffen. Um diesen die göttliche Stirn zu bieten kommen abermals die Pinseltechniken zum Einsatz. Zwar ist es auch möglich die Widersacher auf altmodische Weise durch Druck der Vierecktaste anzugreifen, doch ist es bei einigen Monstern sogar erforderlich die Techniken anzuwenden, um an ihren Schwachen Punkt zu gelangen. Mit dem Pinsel teilt man die Gegner in zwei hälften, platziert eine Bombe neben ihnen oder macht sie kurzzeitig blind. Diese Art des Kampfes ist ein weiterer großer Pluspunkt im Spiel, denn durch immer neue Fähigkeiten werden sie nicht langweilig.

Im Spiel gibt es dabei keine Zufallskämpfe, wie beispielsweise in der 'Final Fantasy' Reihe. Gegner werden als grün strahlende Rollen angezeigt. Hat man also gerade keine Lust auf einen Kampf, gilt es diese zu meiden. Am besten in einem größeren Bogen, denn nähert man sich diesen, werden sie irgendwann angriffslustig und rasen auf Amaterasu zu.

Das Spiel bietet, wenn man einmal nur die Hauptmissionen nimmt, rund 30 Stunden Spielzeit. Hervorragend ist dabei, dass sich Aufgaben eigentlich nie wiederholen und man das volle Programm an Abwechslung geboten bekommt. Bei manchen von diesen kommen allerdings Frustmomente auf, wenn es dann um den Einsatz des Pinsels geht. Striche und Zeichnungen müssen dabei extrem genau dahin gezeichnet werden, wo die Entwickler es sich auch gedacht haben. Somit braucht man teilweise einige Versuche um manche Aufgaben zu meistern.

Grafik:
Neben dem tollen Gameplay kann auch die Grafik punkten. Okami präsentiert sich in allerschönster Cel-Shading-Optik. Sowieso wirkt der ganze Titel wie ein edles, fernöstliches Kunstwerk. Wenn sich dunkle Landschaften blitzschnell in blühende Wiesen verwandeln, ist das eine wahre Augenweide.

Sound:
Hier gibt es nichts zu meckern - die Soundkulisse unterstreicht den Japan-Stil des Spieles sehr gut

Fazit:
Okami ist wahrlich ein Kunstwerk in Videospielform geworden. Eine dichte Atmosphäre, ein abwechslungsreiches und bislang einzigartiges Gameplay und eine einwandfreie technische Seite machen das Spiel zu einem echten Pflichttitel.

Einziger Wehmutstropfen ist die Sprachausgabe - es gibt nämlich keine. Die vielen Texte werden lediglich durch von Charakter zu Charakter wechselndes Gemurmel untermalt, quasi eine eigene Fantasiesprache, die an Kenny von South Park erinnert. Das ist wirklich sehr schade, denn eine Sprachausgabe hätte dem Titel wirklich noch die Krone aufgesetzt. Dennoch ist Okami durchweg zu empfehlen. Ein Abenteuer, das man nicht so schnell vergisst.

Features:

Pro:
  • geniales Gameplay
  • super Cel-Shading-Grafik
  • atmosphärischer Japan-Stil
  • innovative Aufgaben
  • ordentlicher Umfang (ca. 30 Spielstunden)

    Contra:
  • fehlende Sprachausgabe
  • Kamera nicht immer optimal
  • Textpassagen lassen sich nicht beschleunigen

    Wertung:

    Gesamt 90%

    Test von: Andre Hecker.

  • Bilder:
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