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Die Game Boy-History

Kultspiel einer ganzen Generation

Er gab der Jugend eines ganzen Jahrzehnts den Namen: der spaßorientierten Game Boy-Generation. Er symbolisiert die Freizeitkultur der 90er genauso wie der Vespa-Roller die der 50er oder das Bonanza-Fahrrad die der 70er Jahre. Für Millionen bedeutete er nicht nur unendlichen Spielspaß, sondern auch die erste Berührung mit der Welt der Videospiele. Der Game Boy hat Geschichte geschrieben. Eine Geschichte, in der 2001 mit dem Game Boy Advance ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde. Jetzt, 2003, strebt die Erfolgsstory mit dem raffiniert designten Game Boy Advance SP ihrem nächsten Höhepunkt entgegen.

Im Sommer 1990 fielen auf deutschen Schulhöfen und Spielplätzen immer öfter Jugendliche auf, die selbstvergessen mit einem kleinen, grauen Gerät spielten. Auch Erwachsene wurden von einem bis dahin unbekannten Spielfieber gepackt, das ganze Bürogemeinschaften lahm legte. Auslöser des Fiebers war das erste tragbare Videospielgerät der Welt mit austauschbaren Modulen. Mit dem Game Boy und „Tetris“, dem ersten von vielen Spiele-Hits gab Nintendo einen fulminanten Einstand auf dem deutschen Markt. Nach nur 6 Monaten waren 400.000 Geräte verkauft.

Erfunden hat den Game Boy drei Jahre zuvor ein 45-köpfiges Team um Gunpei Yokoi in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Nintendo in Kyoto. Der damalige Präsident von Nintendo, Hiroshi Yamauchi, erwartete, das neuartige Spielgerät 25 Mio. Mal verkaufen zu können. Als es dann 1989 tatsächlich in Japan und den USA in den Handel kam, mussten die Absatzzahlen laufend nach oben korrigiert werden. Nach fünf Jahren hatten sich weltweit bereits rund 44 Millionen Menschen einen Game Boy zugelegt, und im Juni 2000 wurde die 100-Millionen-Marke überschritten. Damit ist Nintendos Kleinster das mit weitem Abstand erfolgreichste Videospielgerät der Welt.

Ein wesentlicher Grund für diesen Erfolg war – und ist – natürlich die Software. Nintendo hat für das tragbare Gerät Bestseller-Titel gleich in Serie herausgebracht. Zu den erfolgreichsten gehören „Super Mario Land“ oder „The Legend of Zelda“, die von Shigeru Miyamoto entwickelt wurden, sowie „Tetris“. Jedes dieser Spiele ging millionenfach über die Ladentische. Der größte Videospiel-Erfolg aller Zeiten aber sind die „Pokémon“-Spiele. Die Mini-Monster stürmten allein in Deutschland über 6,5 Millionen Mal über die Ladentheken.

Dass ein Videospielgerät im schnelllebigen Computerzeitalter über 12 lange Jahre seine Position behaupten konnte, liegt auch daran, dass Nintendo Technik und Zubehör des Game Boy immer weiter verfeinert hat: Von Anfang an ermöglichte ein Linkkabel Game Boy-Spiele zu zweit; 1994 erschien der Farbadapter Super Game Boy, der die Verbindung zwischen tragbarem Gerät und TV-gebundener Konsole herstellte; 1996 wurde der Game Boy als Game Boy Pocket noch einmal entscheidend kleiner und leichter. 1998 kam der Game Boy Color mit Farbbildschirm auf den Markt. 2001 sorgte schließlich der Game Boy Advance für Furore.

Von März 2003 an aber stellt der Game Boy Advance SP alles in den Schatten, was bei tragbaren Videospielgeräten bisher möglich schien. Kleiner, kompakter und energiegeladener denn je, wendet er sich an die Videospieler, die edles Design und Spitzentechnologie gleichermaßen zu schätzen wissen. Mit 84x82x24 mm passt er perfekt in jede Hosentasche. Sein aufklappbarer, beleuchteter Bildschirm kann bis zu 32.000 Farben gleichzeitig darstellen. Sein aufladbarer Li-Ion-Akku versorgt Nintendo-Fans mit genügend Power für 10 Stunden Spielvergnügen, ohne Beleuchtung sogar für 18 Stunden. Und das separat erhältliche Game Link Kabel ermöglicht Multiplayer-Spaß für bis zu vier Spieler gleichzeitig.

Kurz: Der Game Boy läuft und läuft und läuft; und in seiner neuen Form dürfte er sogar noch einen Zahn zulegen. Ein Ende der Game Boy-Erfolgsstory ist noch lange nicht in Sicht.