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Hulk

(PS2, 2003)

Action

Hulk (PS2)

Fakten-Übersicht:
Genre: Action
Entwickler: Universal Interaktive
Publisher: Vivendi
Format: DVD für PS2
Spieler: 1
USK: ab 12 Jahre
PAL: erhältlich

Am 3. Juli ist es soweit: Dann flimmert auch bei uns der Kinofilm zum Marvel Superhelden "Hulk" über die Leinwände. Der "Hulk" war einst eigentlich ein ganz normaler Wissenschaftler namens Bruce Banner. Ein tragischer Unfall würfelt sein sonst so anschauliches Leben über den Haufen: Bei einem Experiment mit Gammastrahlung geht etwas schief und von diesem Moment an verwandelt sich Bruce, sobald er sich aufregt oder wütend wird, in ein riesiges grünes Monster, den "Hulk".

Doch eine Kreatur, genannt der "Leader", und sein ehemaliger Lehrer Dr. Crawford erkennen seine Macht und versuchen, sie für ihren Zweck zu gewinnen und mit ihr eine unbesiegbare Armee zu erschaffen. Die Zeit drängt und nur der "Hulk" kann es noch schaffen, sie zu stoppen. Mit dem "Hulk" assoziiert man eigentlich nur Wut und Zerstörung, doch interessanter Weise beschränkt es sich in diesem Spiel nicht nur hier drauf: Es gibt es zwei Spielprinzipien, zum einen das erwartete zerstören und verkloppen und zum anderen ein Metal Gear Solid typisches Schleich- und Versteck-Spiel.

Letzteres spielt ihr jedoch nicht als der "Hulk", sondern als unverwandelten Bruce Banner. Doch ist an der Relation von Prügel- und Schleichlevels leicht zu erkennen, dass es primär um ersteres geht.

Ihr durchstreift knapp 25 Level und vermöbelt dabei alles, was sich euch in die Quere stellt. Erfreulicherweise geht die Steuerung gleich vom ersten Moment an sehr gut von der Hand und ihr könnt euch sofort richtig ins Geschehen stürzen. Im Kampf stehen euch jedoch nicht nur Faustschläge und Würfe zur Verfügung, sondern auch eine Vielzahl von oftmals Bildschirm füllenden Spezialattacken. Doch werden diese erst entfesselt, wenn der "Hulk" richtig wütend wird: Dies passiert zum einen durch Verwundungen und zum anderen durch Power Ups, welche besiegte Gegner hinterlassen.

Zudem könnt ihr so ziemlich alle Gegenstände die ihr seht zerstören, oder einfach mal auf die Gegner schleudern. Beschränken sich in den ersten Levels die Gegnertypen noch auf Standart-Soldaten, trefft ihr in den späteren Levels auf Gammamanipulierte Elite-Soldaten, welche sowohl im Nahkampf, als auch fernkampftechnisch euch kaum unterlegen sind. Aus diesem Grunde wirkt "Hulk" zu Anfangs ziemlich schwer und frustrierend, doch mit etwas Übung ist auch dieses Hindernis zu meistern.

Als absoluter Höhepunkt gelten aber die Bosskämpfe: In diesen tretet ihr gegen andere Monster eurer Sorte an und müsst wirklich alles geben, um eine Chance zum Sieg zu haben. Doch mit der richtigen Taktik sind auch diese zu schaffen.

Um etwas Abwechslung zum Prügelalltag zu schaffen wurden die, bereits erwähnten, Schleichlevel eingebaut: In diesen könnt oder dürft ihr euch nicht in den "Hulk" verwandeln und seit daher gezwungen, als Bruce Banner auch diese Level zu meistern. Und dies gestaltet sich mitunter ziemlich schwierig: Leider haben die Entwickler, wie so oft, bei der Kameraführung geschlampt und oftmals habt ihr so gut wie keine Chance an den Gegnern vorbei zukommen.

Um euch die Aufgabe jedoch etwas zu vereinfachen, markieren grüne Pfeile euren Weg und helfen euch so, nicht den Überblick zu verlieren. Solltet ihr doch einmal entdeckt werden (und das werdet ihr ganz sicher), solltet ihr euch im klaren darüber sein, dass Bruce Banner sich zwar wehren kann, seinem Alter Ego "Hulk" aber in Sachen Kraft gnadenlos unterlegen ist. Aus diesem Grund ist immer die Flucht zu empfehlen.

Im Endeffekt hat "Hulk" zwei große Probleme: Zum einen hätten wir da die, bereits erwähnte, missglückte Kameraführung. Doch ist dieses Problem in den Levels als "Hulk" nicht so gravierend, weshalb dieses Problem das kleinere der beiden Übel ist. Das viel größere ist folgendes: Es macht einen riesen Spaß reihenweise Gegner zu verdreschen, doch leider nur beim ersten Durchgang.

Wer will sich denn schon immer und immer wieder durch die gleichen Levels kloppen? Zwar gibt es ein umfangreiches, freispielbares Archiv an Zusatzmaterialien, wie z.B. den Trailer des Kinofilms oder Fotos vom Drehort, doch schaltet ihr das meiste hiervon schon beim ersten Durchgang frei. Jetzt mag so manch einer sagen: "“Ja aber, da ist doch noch ein Herausforderungsmodus". Das mag ja auch stimmen, doch auch dieser beschränkt sich nur auf stupides Draufgekloppe.

Grafik:
In Sachen Technik, von der Kamera mal abgesehen, ist "Hulk" wirklich klasse gelungen: Wie es sich für ein Spiel zu einem Comic gehören sollte, erstrahlt es in feinster Cel-Shading Optik.

Um seinem Zerstörungswahn auch wirklich Ausdruck zu verleihen, lässt sich auch der Boden einreißen oder der Putz von den Wänden prügeln. Beinahe alles in den Levels lässt sich zerstören und Attacken auf Objekte hinterlassen auch tatsächlich ihre Spuren.

Sound:
Musikalisch gibt sich der "Hulk" etwas unauffällig, doch entschädigt hierfür die gut gelungenen deutsche Sprachausgabe und das angst einflößende Brüllen des grünen Titanen. Ansonsten scheppert und rummst es in allen Ecken, denn wo der "Hulk" wütet, wächst kein Gras mehr.

Fazit:
"Hulk" ist cool, keine Frage, doch trüben einige gravierende Mängel den sonst so positiven Gesamteindruck: Die misslungene Kameraführung wäre noch zu verzeihen gewesen, hätte das Spiel ein tiefgängigeres Gameplay (obwohl man sich natürlich fragen kann, was ein grüner Kampfkoloss außer Kämpfen und zerstören noch kann).

Auf die Schleichabschnitte hätte man gut und gerne verzichten können, da sie aufgrund der schlechten Kamera oftmals ziemlich unfair sind und schnell die Lust am spielen verderben. "Hulk" setzt sicherlich keine neuen Maßstäbe, Fans können jedoch bedenkenlos zugreifen und auch alle Liebhaber von blinder Zerstörung sollten mal einen Blick riskieren.

Features:
Pro:
  • gute Comicumsetzung
  • Cel-Shading
  • deutsche Sprachausgabe

    Contra:
  • Kameraführung
  • einseitiges Gameplay

    Wertung:

    80%

    Test von: Andre Hecker

  • Bilder:
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