Hauptseite


God Hand
(PS2 2007)

Action Fighter

God Hand (PS2)

Fakten-Übersicht:
Vertreib: Capcom
Endwickler: Clover Studios (Japan)
Seite zum Game
God Hand kaufen
Format: DVD für PS2
Testversion: Playstation 2
Spieler: 1
USK: Geeignet ab 16 Jahren
Version: PAL
Veröffentlicht am: 16.02.2007
Genre: Action Fighter

Ihr habt Lust mal wieder richtig die virtuelle Sau raus zu lassen? Ihr braucht Abwechslung von den ewigen Spielen mit ausgeklügelter Story und hohem Anspruch? Da gibt es nur eins: God Hand! Dieser Prügler kommt ganz unkonform daher und erinnert an die alten Tage von 'Fighting Force' und Konsorten. Wie sich der Titel spielt, erfahrt ihr in unserem Test.

Man schlüpft in die Rolle von Gene, einem unfreiwilligen Helden, der einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort war. In einer von Dämonen bevölkerten Welt lebend, wollte er lediglich einer jungen Frau zur Hilfe eilen und verlor dabei seinen Arm. Diese zeigte sich jedoch sehr dankbar und bescherte ihm die God Hand, eine Waffe, die stärker ist als alles auf der Welt. Mit dieser neuen, wenn auch ungewollten Kraft, muss er sich nun gegen vier Höllenfürsten erwehren, die die Welt in Dunkelheit stürzen wollen.

In staubigen Westernkulissen gilt es nun hilflose Dorfbewohner vor den Angreifern zu schützen. Das ganze Szenario des Spiels ist dabei total überzogen dargestellt und auf witzig getrimmt. Dies merkt man schon, wenn man einem der Gegner einen Tritt zwischen die Beine verpasst und ein heiteres Lachen dabei aus dem Hintergrund ertönt. Genauso sieht es mit den Dialogen aus, die glatt aus einem trashigen B-Movie entsprungen sein könnten. Auch wenn es um Sexismus geht, bleibt bei God Hand kein Auge trocken.

Wo es bei anderen Beat 'em Ups mit gesitteten und altbekannten Schlägen und Tritten zur Sache geht, bedient sich God Hand eines viel ausgedehnteren und vor allem fieseren Attacken-Repertoire. Da werden einige Schlagcombos verteilt, nur um dem angeschlagenen Gegner zu guter letzt noch die flache Handkante ins Genick zu hämmern. Auch auf bereits auf dem Boden liegende Widersache darf rücksichtslos eingetreten werden. Vor allem anschaulich sind aber die harten Schläge oder Tritte, mit denen man Gegner meterweit durch die Luft befördern kann. Knallen diese dann gegen Holzpfeiler der Häuser, gehen diese in einer großen Staubwolke zu Bruch.

Trotz der coolen und verheerenden Combos die man anwenden kann, ist das Spiel alles andere als leicht. Gegner kommen eigentlich immer in Gruppen und dumm sind sie auch nicht, denn sie blocken genauso gut wie sie austeilen. Vor allem die Endgegner haben es in sich und man braucht einige Anläufe um sie zu packen. Zudem kommt es ab und zu vor, dass besiegte Gegner sich in einen Dämonen verwandeln und erneut angreifen. Diese Dämomen sind um ein vielfaches stärker, schneller und widerstandsfähiger als die normalen Gegner.

Kommen wir zum interessantesten Aspekt und Namensgeber des Spieles: die God Hand. Damit das Verhältnis zwischen Gene und seinen Gegnern wenigstens wieder etwas hergestellt wird, besitzt er diese Gabe. Durch normale Angriffe lädt sich der Special Balken auf und sobald dieser voll ist, kann die God Hand aktiviert werden. Währenddessen kann Gene viel mehr Schaden austeilen und zudem noch Totenschädelmünzen sammeln. Mit diesen ist es dann möglich Spezialangriffe auszuführen, die quasi unblockbar sind. Vor allem bei Endgegner werden diese Attacken richtig interessant.

Die Steuerung des ganzen läuft eigentlich sehr leicht ab. Mit dem linken Analogstick wird der Held gesteuert und die Buttons dienen für die Angriffe, wobei die Kreis-Taste für Specials und das Aufsammeln von Gegenständen reserviert ist. Auch Wurf-Angriffe können damit ausgeführt werden, die übrigens hohen Schaden verursachen. Mit dem rechten Analogstick weicht man aus. So kann man im Gefecht schnell einen Sitestep machen oder schnell vom Gegner weg springen. Da diese wie gesagt meist in Gruppen auftauchen, ist schnelles agieren stets gefragt. Geblockt wird hingegen quasi von selbst, in dem man sich einfach vom Gegner weg bewegt. Nicht gelungen ist hingegen die Kamera, die sich schlecht justieren lässt. Man muss sie ständig neu ausrichten, wenn man an einem Gegner vorbei gelaufen ist, da man diesen erstmal komplett aus den Augen verliert.

Insgesamt gibt es im Spiel 114 Tritte und Schläge, verteilt auf drei Tasten. Diese lassen sich ganz einfach per Menü auf diesen verteilen. Zu beginn besitzt man gerade mal sechs verschiedene Techniken. Um an weitere zu kommen muss man Geld sammeln und diese käuflich erwerben. Ab und zu findet man auch in den Levels Schriftrollen mit einer Technik, die meisten bekommt man aber in einem kleinen Laden, neben einem Casino. In diesem Casino kann die Geldbörse bei Knappheit auch aufgestockt werden - wenn man denn Glück hat. Zur Auswahl stehen dort Blackjack, eine Slotmachine, Videopoker und ein Roulettetisch. Auch in der Arena kann man sich Geld verdienen, in dem man eine Gruppe von Gegnern platt macht.

Langzeittechnisch sieht es bei God Hand gut aus. Wer erstmal den leichten Modus geschafft hat, kann sich am Normal-Modus versuchen. Wer es wirklich schafft diesen zu meistern, schaltet den letzten und härtesten Schwierigkeitsgrad frei. Ein Durchlauf beinhaltet 9 große Level und die Arena. Was dem Spiel aber leider ganz klar fehlt ist der Zweispieler-Modus. Sehr ungewöhnlich für ein Beat 'em Up und ein echter Wehmutstropfen, denn ein Multiplayermodus beziehungsweise Co-Op Modus hätte dem Spiel noch ein paar ordentliche Pluspunkte garantiert.

Grafik:
In den USA ist God Hand ein Budget-Titel und geht für 20 bis 30 Dollar über die Ladentheke, bei uns ist das Spiel ein Vollpreistitel. Wenn man sich die technische Seite anschaut, kann man die USA verstehen und fasst sich bei 50€ doch an den Kopf. Pixelige Texturen, Clippingfehler, undetaillierte Charaktere und Umgebung - schön ist anders. Das einzige was überzeugen kann sind in der Hinsicht die doch gelungenen Animationen.

Sound:
Hier sieht es wieder ganz anders aus. Ein herrlicher Westerntrash-Soundtrack untermalt die Keilerei optimal. Auch die Sprecher passen hier wie die Faust aufs Auge, auch wenn sie dafür niemals einen Oscar bekommen würden. Auch in den Fights sind die Sounds super trashig und passen perfekt. Nie klang ein Beat 'em Up so schmerzvoll.

Fazit:
'God Hand' ist ein extrem trashiger Titel, doch genau das macht seinen Charme aus. Die Combos und Techniken sehen cool aus und tun schon beim hinschauen weh. Der Schwierigkeitsgrad ist extrem knackig und die Gegner-KI ist sehr fordernd. Leider ist die Grafik extrem veraltet, auch wenn die Animationen hübsch anzusehen sind. Dafür sieht es soundtechnisch super aus, mit sleazigem Western-Soundtrack. Wirklich zu schade das kein Multiplayermodus eingebaut wurde und das Spiel bei uns kein Budget-Titel ist. Trotz allem - Prügelspielfanatiker und Vollprofis, denen Standard-Beat 'em Ups zu langweilig geworden sind, müssen quasi zugreifen.

Features:

Pro:
  • cooles Western-Szenario
  • sehr ungewöhnlicher Humor
  • zahlreiche Tritt- und Schlagtechniken
  • gut gesetzte Speicherpunkte
  • herrlich trashiger Soundtrack
  • für Profis sehr fordernd

    Contra:
  • für Einsteiger zu fordernd
  • grafisch sehr schwach
  • oft nervige Kamera
  • kein Zweispieler-Modus

    Wertung:

    Gesamt 72%

    Test von:
    Andre Hecker.

  • Bilder:
    1 / 2 / 3 / 4