Hauptseite


Fire Emblem
(GBA 2004)
Rundenbasiertes RPG

Fire Emblem (GBA)

Fakten-Übersicht:

Genre: Rundenbasiertes RPG
Veröffentlicht am: 16.07.2004
Entwickler: Intelligent Systems
Publisher: Nintendo
Anzahl der Spieler: bis 4
Mehrspieler-Modus Abwechselnd
Game Link: Ein- und Multi-Modul-Spiel
Speichermöglichkeit: Modul
USK: Geeignet ohne Altersbeschränkung

Vor längst vergangener Zeit kämpften Drachen und Menschen in einem fürchterlichem Krieg um die Herrschaft der Welt, die Menschen gewannen ihn knapp und die Drachen zogen sich zurück.

Das ist die Kurzfassung eines Intros das man nach dem Einlegen des Fire Emblem Modul zu Gesicht bekommt. Verantwortlich für dieses Spiel ist Intelligent Systems, die bereits mit Advance Wars gezeigt haben, das (rundenbasierte) Strategiespiele auch tragbar sehr viel Spaß machen können. Die Fire Emblem Serie fand ihren Ursprung auf dem NES, allerdings ist die Gameboy Advance Version der erste Teil der auch in Deutschland erschien.

Nachdem man sich für einen von drei Speicherpunkten entschieden hat, geht es los. Der Spieler übernimmt die Rolle des Strategen, ihr seid also immer im Hintergrund und befehligt die Gruppe. Vor und Zwischen den Kämpfen werdet ihr mit eurem Namen angesprochen wenn ein Charakter sich vorstellen möchte oder einen einfachen Plausch hält. Besonders die Gespräche mit euch oder zwischen verschiedenen Charakteren sorgen für eine festere Bindung zwischen euch und den Figuren.

Die ersten zwei bis drei Stunden des Spieles sollte man als Einstimmung auf den Rest des Spiels sehen. Ihr, der Stratege, werdet bewusstlos von Lyn, einer Nomadin, vorgefunden und gepflegt. Als ihr von Räubern überfallen werdet, beweist ihr euer Talent als Taktiker. Wenig später erscheinen zwei Ritter die behaupten, Lyn sei die Rechtmäßige Erbin eines großen Königshauses und sie müsse sofort aufbrechen um vor dem Ableben ihres Großvaters am Schloss zu sein da sonst ihr böser Onkel Anspruch auf den Thron erheben kann.

Ihr beschließt Lyn und die Ritter zu begleiten, was auch bitter nötig ist da einige Söldnertruppen angeheuert wurden die Lyn daran hindern sollen den Thron zu erreichen.

In den ersten Stunden lernt ihr einige Charaktere kennen, die ihr im Laufe des Abenteuers wieder sehen werdet. Je nachdem, ob ihr sie überredet habt, sich auf eure Seite zu schlagen, sie getötet habt oder sie bekämpft habt, werden sie euch anders gegenüber treten.

Ob Lyn rechtzeitig das Schloss erreicht hat, sollt ihr selbst herausfinden. Nach den ersten zwölf Missionen übernehmt ihr die Rolle von Eliwood der das Verschwinden seines Vaters aufdecken möchte. Während der Abenteuer von Eliwood trefft ihr einige bekannte, unter anderem auch Lyn und andere mehr oder weniger nette Bekanntschaften. Man kann ohne etwas verraten zu müssen, das die Geschichte sehr spannend erzählt wird und durch viele Überschneidungen mit dem Intro und Lyn's Vorgeschichte zu einer komplexen Erzählung heranwächst der man sich nur schwer entziehen kann.

Eure Wegbegleiter sind eine der wichtigsten Komponenten im gesamten Spiel, so trefft ihr an einigen Stellen auf feindliche Einheiten, die sich jedoch von einem von euren Teamkameraden überreden lassen und sich danach eurer Gruppe anschließen.

Beispiel:
Missionen mit Lyn: Ihr sucht in der Nacht Schutz in einer Kirche, in dieser befindet sich eine kranke Frau die euch erzählt dass sie ihren Mann gesucht hat. Auf einmal nähert sich eine feindliche Söldner Gruppe, ihr hört ein Gespräch von einem neuen im Team der denselben Namen trägt, wie der gesuchte Mann. Nähert ihr euch diesem und sprecht mit eurem Helden mit jener Person, schließt sie sich euch an.

Missionen mit Eliwood: Jener Mann den ihr damals in der Kirche überreden konntet, kämpft nun als Stadtwache gegen Diebe, als er Lyn in eurem Team sieht, beschließt er von nun an eurer Seite zu bleiben.

Es kommt also darauf an, welche Einheiten man mit in den Kampf nimmt. Teilweise hilft es, wenn man sich vor dem Kampf eine Prophezeiung anhört und so z.B. "Das geflügelte Mädchen mit dem feuerrotem Haar wird einen alten Bekannten treffen". Aber auch taktische Hinweise liefert eine Prophezeiung "Magier sollten in diesem Kampf vermieden werden".

An diese Hinweise sollte man sich stets halten, denn Fire Emblem ist da knallhart: Wenn ein Charakter im Kampf fällt, ist er für den Rest des Spieles kampfunfähig. Nur selten trifft man einen gefallenen Charakter wieder. Das ist natürlich besonders bei Einheiten tragisch, die besonders gut trainiert waren und einen hohen Level hatten. Da hilft nur noch das Neustarten der Mission, denn nach jedem Spielzug wird automatisch gespeichert sodass man vor riskanten Spielmanövern nicht speichern kann und bei Bedarf wieder Neuladen. Alles will haargenau überlegt sein wenn man verlustfrei eine Mission bestehen will.

Auch die Anzahl unterschiedlicher Charakterklassen ist gewaltig, über 20 verschiedene Versprechen abwechslungsreiche Kämpfe, darunter Magische Klassen, Ritter, Soldaten, Reiter und Piraten die sich über Land und Wasser bewegen können.

Wer bereits Advance Wars gespielt hat, wird sich sehr schnell zu Recht finden. Vor jedem Kampf gibt es durchschnittlich immer eine ca. 5-10 Minuten lange Einleitung die gekonnt durch gute Musikuntermalung und teilweise witzige, teilweise spannende Dialoge durchaus überzeugt. Danach darf man in einem Auswahlbildschirm entscheiden welche Einheiten am Kampf teilnehmen, Gegenstände tauschen, die Startformation ändern und sich -wie oben erwähnt- eine Prophezeiung einholen.

Danach kann man seine Einheiten über die Karten bewegen, je nachdem welche Klasse die gewählte Einheit besitzt, kann man unterschiedlich weit gehen und bestimmten Hindernissen wie Berge oder Wasser überqueren. Der Nebel des Krieges, aus vielen Genrevertretern bekannt, tritt nicht an allen Kämpfen auf. Hier kommt es darauf an ob es Nacht oder Tag ist oder ob man sich in dunklen Gewölben befindet die man evtl. mit einer Fackel ausleuchten kann was für eine Zeit zu einer Vergrößerung des Sichtfelds führt. Trifft man auf einen Gegner, kommt es zum Kampf. Einige Waffen sind Anderen Gegenüber im Vorteil. So sollte man wenn der Gegner ein Schwert besitzt, zur Lanze greifen. Die Umgebung spielt ebenfalls eine Rolle, so sind Attacken in einer Stadt stärker als wenn man im Wald kämpft.

Multiplayermodus:
Einen Multiplayermodus gibt es ebenfalls, der ist allerdings im Vergleich zu Advance Wars und Final Fantasy Tactics, was große Ähnlichkeit hat, eher schwach ausgefallen. Jeder benötigt sein eigenes Modul, doch anstatt Gefechten auf großen Karten kämpft man lediglich in einer kleinen Arena.

Jeder Spieler darf abwechselnd eine Figur von sich auswählen und eine des Gegners gegen den er kämpfen möchte. Danach führt jede Figur einen Schlag aus. Das geht solange weiter, bis alle Figuren besiegt sind. Das ist weder spannend noch kurzweilig und so eher als ein kleines Bonusspiel zu sehen.

Grafik:
Die Umgebungsgrafik gleicht eher einem mittelmäßigen SNES Spiel, dafür bietet sie aber eine sehr gute Übersichtlichkeit.

Auf Wunsch lässt sich eine Minikarte einblenden die bei großen Karten sehr nützlich ist. Wenn es zum Kampf kommt, sieht man die beiden Figuren von der Seite. Besonders die schicken Animationen wissen zu gefallen und beweisen, dass das Spiel auch grafisch etwas auf dem Kasten hat.

Die vielen Zwischensequenzen sind sehr atmosphärisch und tragen einen großen Teil zur Story bei. Die Missionen sind teilweise recht unterschiedlich, zwar finden die meisten Kämpfe im Grünen statt, doch Ab und Zu geht es auch in verschneite Gebiete, Gebirge und in die Wüste. In einer Mission befindet ihr euch sogar auf hoher See und müsst euer Schiff vor Seeräubern verteidigen.

Die Optionen bieten viele Einstellungsmöglichkeiten, so kann man auf Wunsch die Kampfanimationen ohne Hintergrund stattfinden lassen oder ganz abstellen (Empfiehlt sich ür schnelle Kämpfe). Sogar die Menüfarbe ist anpassbar.

Sound:
Unglaublich was hier auf die Beine gestellt wurde, das Spiel bietet eine Vielfalt an Musikstücken die die Atmosphäre bei Missionen in die Höhe treibt.

Während den Zwischensequenzen gibt es unterschiedliche Umgebungsgeräusche. So hört man bei Dialogen die im Wald stattfinden Vögelgezwitscher. Soundeffekte wie Donner oder der Schlag eines Schwertes tun ihr übriges um zu gefallen.

Fazit:
Fire Emblem ist ein Muss für alle die bereits Spiele wie Final Fantasy Tactics und Advance Wars gut fanden.

Was man hier an Storytiefe und Atmosphäre erhält, gleich die Umgebungsgrafik deutlich wieder aus. Man wird stetig zum Weiterspielen motiviert und nach jeder Mission heißt es "Nur noch die Eine, dann hör´ ich auf". ;-)

Features:

Pro:
  • Tolle Geschichte
  • Gut erzählte Zwischensequenzen
  • Lange Spielzeit
  • Hoher Wiederspielwert
  • So gut wie jeder Charakter hat eine eigene Geschichte
  • Fordernd
  • Leichter Einstieg ins Spiel und Kampfsystem
  • Sehr gute Musikwahl

    Contra:
  • Schwacher Multiplayermodus

    Wertung:

    Gameplay: 95%
    Grafik: 79%
    Sound: 93%

    Gesamt: 92%

    Test von: Niclas D.

  • Bilder:
    1 / 2 / 3 / 4