Fight Club (XBox/PS2 2004)
Fakten-Übersicht:
Entwickler: Genuine Games Label: Sierra Publisher: Vivendi Format: DVD für XBox und DVD für PS2 Version: Deutsch Anzahl der Spieler: 1 - 2 USK: keine Jugendfreigabe PAL Veröffentlicht: erhältlich Genre: Beat`em Up
Mit "Fight Club" kommt nun das Spiel zu einem genialen Kinofilm heraus. Doch was als Film viele Zuschauer begeistert hat (mich eingeschlossen), wird als Spiele genauso viele enttäuschen.
Das Spiel gibt nur wenig vom Film wieder. Im Grunde nur eine Sache: Diverse Leute treffen sich in Kellern oder anderen relativ menschenleeren Orten um sich die Köpfe einzuschlagen. Wenn das Menü erscheint werden Fans trotzdem zuerst einmal begeistert sein wenn das Haus in der Paper Street im Hintergrund im schein von hellen Blitzen aufleuchtet. Zudem gibt es rund 17 Kampfarenen, die alle dem Film nachempfunden sind. Außerdem sind unter den 14 Charakteren alle "wichtigen" des Films dabei. Zum Beispiel Robert "Bob" Paulson, mit einer riesigen Oberweite. Auch erfreulich ist, das einige Charaktere von ihren Originalstimmen aus dem Film gesprochen werden, so kommt noch mehr Atmosphäre auf. Die Charaktere sehen ihren Filmvorlagen auch recht ähnlich, bis auf Tyler Durden, der im Film von Brad Pitt gespielt wird.
Nun mag sich so mancher "Fight Club"-Kenner fragen, wieso ich Anfangs von Enttäuschung schrieb. Das werde ich nun beantworten. Nachdem man also all die erwähnten Dinge gesehen hat und sich nun auf das eigentlich Gameplay zuwendet, schwankt die aufgebaute Atmosphäre ruckartig um. Das Game ist in erster Linie ein Prügelspiel und da kann es mit der Konkurrenz kein Stück mithalten. Es gibt drei Kampfstile: "Grappler", "Brawler" und "Material Arts". Schön und gut, doch was nützen diese, wenn alle Kämpfer einem dieser drei angehören? Um es genau zu sagen, habt ihr also im Grunde nur drei verschiedene Kämpfer, da die Charaktere an sich keine Besonderen Fähigkeiten oder ähnliches haben.
Wenn der Kampf dann beginnt, ist der Spielspaß zu Anfangs auf jeden Fall gegeben. Die Animationen der Schläge und Tritte sind gut und sobald das erste Blut herumspritzt und Boden und Kamera versaut kommt Freude auf. Nachdem die Energieanzeige des Gegners in den roten Bereich rutscht könnt ihr diesem mit einem Special Movie die Knochen brechen. Das ganze wird dann mit einem "Röntgen-Effekt" 4 mal in verschiedenen Perspektiven wiederholt.
Wenn ihr zu schwer angeschlagen seid könnt ihr auch aufgeben, aber natürlich müsst ihr den Kampf dann wiederholen. Dieses Feature braucht ihr eigentlich erst, wenn ihr euch einen Hardcore-Charakter erstellt. Die Verletzungen bleiben bei diesem nämlich bestehen und verheilen nicht bis zum nächsten Kampf. Diese müssen dann per Knopfdruck im Krankenhaus behandelt werden.
Das Game hat neben den Modi Arcade, Survival und Training natürlich auch einen Story-Mode. Dieser ist allerdings nicht viel anders aufgebaut, bis auf kleine "Videosequenzen" zwischen den Kämpfen. Man kann eigentlich nicht von Videosequenzen sprechen, weil es einfach ein paar aneinander gereihte Standbilder sind. Dazu stottern ein paar Sprecher ihren Text hinunter und das war’s. Lediglich das End-Video jedes Charakters ist ein "echtes" Video, den Rest hätte man auch weglassen können.
Fordernd ist das Game auch nicht gerade. Durch sinnloses herumdrücken von Knöpfen ist ein Kampf schnell gewonnen und der Story-Mode durchgespielt. Somit sind dann auch die Freispielbaren Charaktere schnell ergattert. Ich verrate jetzt nicht alles, aber einer ist der Sänger einer Nu Metal Band.
Zudem wurde dem Game noch ein Online-Modus spendiert, ein paar Schlägereien gegen Online-Gegner machen sicherlich auch etwas mehr Spaß als die triste Klopperei gegen CPU-Gegner.
Grafik: So schlecht sieht das Spiel gar nicht aus, aber es gibt zu wenig grafische Abwechslung. Die Animationen der Charaktere sehen so ziemlich alle gleich aus und auch die Kämpfer an sich ähneln sich stark.
Trotzdem sorgen detaillierte Hintergründe und ein paar Spielereien wie Lichteffekte für eine hübsche Atmosphäre in den Arenen. In Sachen Realismus bietet das Game aber einiges. Prellungen, Blut und blaue Flecken gibt es massenhaft und gebrochene Knochen bleiben auch gebrochen und das Blut spritzt sogar bis zum Innenrand eures Fernsehers.
Sound: Die Musik ist dem Film entsprungen und ist daher natürlich ausgezeichnet. Hier ein paar Bands die ihre Musik für dieses Spiel hergegeben haben, dazu gehören Korn, Limp Bizkit, Queens of the Stone Age, The Dust Brothers usw.
Der Sound ist noch OK aber mehr auch nicht. Wenn ihr einem die Nase brecht oder andere Körperteile schreit dieser (kein wunder tut ja auch weh). Insgesamt fehlt beim Sound einfach was, es kommt irgendwie alles trocken rüber.
Fazit Andre: Auf den ersten Blick ist "Fight Club" sehr dem Film nachempfunden, zumindest für Fans. Charaktere, Areale und Musik sorgen für eine gute Atmosphäre. Allerdings kann das Spiel Gameplay technisch kaum überzeugen. So bleibt ein blutiges Prügelspiel, ohne weitere Ansprüche.
Fazit Patrick: Fight Club ist leider nicht so geworden wie ich es erwartet hatte, es wird leider sehr schnell langweilig da hilft auch das ganze Blut nicht viel. Ich habe denn Film gesehen und ich fand ihn echt genial was ich von dem Spiel leider nicht behaupten kann. Ich würde euch einfach empfehlen das Spiel vor dem Kauf erstmal anzuspielen.
Features: Pro:Charaktere aus dem FilmSchauplätze dem Film nachempfundenoriginal FilmmusikOnline-Modusfreispielbare Charaktere
Contra:drei KampfstileAnimationen ähneln sich zu sehrmiese "Zwischensequenzen"
nicht fordernder Story-Modus
Wertung: 65 %Test von: Andre Hecker und Patrick Feetzki |