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Final Fantasy Origins
(PSX)

Final Fantasy Origins PSX

Fakten-Übersicht:

Vertrieb: Infogrames
Entwickler: Squaresoft
Publisher: Square Europe
Format: 2 PSX Cds (PAL)
Spieler: 1
USK: keine Altersbeschränkung
Version: PAL, erhältlich
Anleitung (Sprache): Deutsch
BTX (Sprache): Englisch
Genre: RPG
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Mit Final Fantasy Origins bringt Square die beiden ersten Final Fantasy Teile „Final Fantasy 1“ und „Final Fantasy 2“ erstmals nach Europa und auf die Playstation. Besser gesagt ein Remake der besagten Teile, das vor einiger Zeit in ähnlicher Form schon auf dem Wonderswan Color erschienen ist. Sowohl die nicht mehr ganz Zeitgemäßen NES Grafiken als auch der piepende Sound wurden überarbeitet.

Herausgekommen sind zwei RPGs die obwohl auf technisch hörem Niveau sind als die Originale, immer noch ganz gut in die SNES Ära passen würden. Aber der Reihe nach…

Final Fantasy 1
Zu beginn erwartet einen erstmal die bei Final Fantasy Teilen obligatorische CG Render Sequenz. Gewohnt wunderschön in Szene gesetzt präsentiert sich diese jedoch etwas kurz im vergleich zu anderen Teilen.

Danach folgt gleich der erste Schock für verwöhnte Spieler der 16, 32 oder gar 128 Bit Teilen der Serie: Anstatt eines Vorspanns muss man sich seine Party aus Charakterklassen wie „Kämpfer“, „Dieb“ oder „Weißer- bzw. Schwarzer Magier“ zusammenbauen. Diese flexible Partybelegung wirkt sich immens auf das Spiel aus. So kann man zum Beispiel eine Party nur aus Kämpfern aufbauen.

Andererseits schließt sie auch jegliche Weiterentwicklung der Charaktere im Handlungsverlauf sowie Beziehungen der Party untereinander aus, da ja jeder Protagonist austauschbar ist. Auch der Anfang des Spiels ist ungewöhnlich nach einer kurzen, Textbasierten Einführung, findet man sich mit seiner kompletten Party vor einer Stadt wieder. Nun beginnt die Handlung um vier junge Krieger, die sich alle im Besitz eines erloschenen Kristalls befinden und die Welt vor der Dunkelheit retten müssen.

So spektakulär diese Handlung 1987 auch gewesen sein mag, heute wird sie niemanden mehr vom Hocker reißen. Das Gameplay überzeugt da schon eher. Zwar ist der Schwierigkeitsgrad hoch und oft unausbalanciert und die Kämpfe ziemlich effektlos, dennoch macht es Spaß die riesige Welt zu erkunden und die Kämpfe gewinnen, durch den Abwurf unnötiger Spezialanimationen, deutlich an Rasanz.

Dennoch ist es nicht zu leugnen das die Serie damals noch in den Kinderschuhen steckte: Das Kampfsystem ist komplett Rundenbasiert und Spezialbefehle wie „Stehelen“ oder „Technik“ sucht man vergebens, Speichern kann man nur im Inn und Wiederbeleben, mangels Phönix federn (die erst im zweiten Teil auftauchen sollten), nur in der Kirche. Interessant ist auch das man Magie kaufen muss.

Grafik:
Die Grafik liegt auf mittleren 16-bit Niveau, wobei krampfhaft versucht wurde die Orte genau nach der NES Vorlage nachzubauen was die Grafik noch etwas älter und bockiger wirken lässt.

Auch die NPCs machen, NES gerecht, immer ihre Bewegungsanimation auch wenn sie stehen, was beim Spieler leicht den verdacht aufkommen lässt das die Jungs letzte Nacht eine Pille zuviel geschmissen haben. Dennoch wird man hin und wieder auch mit schönen Standbildern verwöhnt, wie zum Beispiel die legendäre Szene wo die Krieger sich beim Aufbruch zu ihrer Reise noch einmal Umdrehen. Farblich ist der erste Teil eher in sanften Pastelltönen gehalten.

Ein großes Manko sind allerdings die PAL-Balken, die nicht nur ziemlich groß oben und unten im Bild zu sehen sind, sondern auch links und rechts.

Sound:
Von allen überarbeiteten Elementen des Spiels kann der Soundtrack wohl am meisten überzeugen. Während Uematsu’s Kompositionen den NES Synthesizer noch leicht überforderten können diese nun auf der PSX ihre ganze Wirkung entfalten. Dabei finden sich unter anderem viele bekannte Motive die aus anderen Final Fantasy’s.

Final Fantasy 2
Wer nun denken mag, der zweite Teil der Compilation wäre das gleiche mit anderer Story, der irrt. Natürlich basiert er technisch auf dem gleichen Grundgerüst, dennoch gibt es Grafisch und vor allem Spielerisch große Unterschiede. Nicht umsonnst ist Final Fantasy 2 der umstrittenste Teil der Serie.

Schon in der FMV am Anfang (die hier deutlich länger ausgefallen ist) lässt sich erahnen dass diesmal die Handlung eine größere Rolle spielen wird. Auch die freie Charakterwahl wurde abgeschafft was auf Zwischenmenschliches schließen lässt :). Und der Verdacht bestätigt sich, die Rebellen-Gegen-Imperium Handlung ist typisch für spätere FF Teile. Des Weiteren ist die Handlung nun deutlich Dichter, verliert sich jedoch oft in Quests und dümpelt relativ Überaschungsarm weiter. Innovativ ist allerdings das Dialogsystem bei dem man sich Schlüsselbegriffe merken und andere NPCs danach fragen kann.

Ebenfalls ungewohnt ist dass, das Level System völlig abgeschafft wurde. Man sammelt nur noch Skill-Punkte für bestimmte Waffentypen und verbessert seine Charakterwerte kontinuierlich. Die Kämpfe sind deutlich einfacher beim zweiten Teil, ohne viel Training kann man die meisten Abschnitte schaffen. Es tauchen hier auch zum ersten Mal Items wie Phoenixfedern oder Elexire auf.

Grafik:
Die Grafik des zweiten Teils präsentiert sich deutlich farbenfroher als der erste und wirkt einen Tick detaillierter. Besonders Innenräume wirken nicht mehr so platt gedrückt.

Die PAL-Balken sind leider auch im 2ten Teil zu sehen.

Sound:
Ist technisch auf gleichem Niveau wie Teil 1 aber die Komposition ist etwas schwächer – allerdings Geschmackssache.

Fazit:
Final Fantasy Origins ist der Versuch zwei hoffnungslos veraltete Spiele zu neuem Leben zu erwecken. Während das in technischer Hinsicht noch teilweise gelungen ist können die beiden Spiele die Ansprüche eines Modernen RPGs nicht mehr erfüllen. Verglichen mit Spielen wie Grandia oder gar Final Fantasy 7 wirken sie hoffnungslos nostalgisch, ja nahezu lächerlich.

Aber einen solchen vergleich sollte man gar nicht anstellen, denn sonnst geht schnell der Blick für die spielerischen Qualitäten verloren. Wer sich etwas Zeit nimmt bei Grafik und einigen spielerischen Eigenheiten beide Augen zudrückt, der bekommt einen interessanten Einblick in den Ursprung der beliebtesten Rollenspielserie aller Zeiten.

Final Fantasy Hardcore-Fans werden es sich ohnehin holen. Die anderen sollten besser erstmal die Final Fantasy Anthology spielen.

Features:

Pro:
  • Ursprung der Serie
  • Schöner Soundtrack
  • Final Fantasy typisches Gameplay
  • Relativ viel Spiel für wenig Geld
  • 4 Amano Artworks in der Packung

    Contra:
  • Hoffnungslos veraltet
  • Grafik trotz Remake eher schwach
  • Erster Teil sehr schwer
  • Dünne Handlung
  • Unspektakuläre Kämpfe

    Wertung:
    Spielspaß: 63%
    Grafik: 50%
    Sound: 79%

    Test von: Alexander K.

  • Bilder:
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