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Driv3r
(PS2 2004)


Driv3r (PS2)

Fakten-Übersicht:

Entwickler: Reflections
Publisher: ATARI
Format: DVD für PS2
Spieler: 1
USK: Geeignet ab 16 Jahren
Driv3r-GameSite
PAL erhältlich: 26.06.2004
Genre: Action.

Mit "Driv3r" kommt nun der dritte Teil der beliebten Spielserie auf den Markt und mal wieder wird einem Hauptziel entgegengestrebt: GTA vom Genrethron zu stoßen. Ob Atari bzw. Reflections es diesmal geschafft haben erfahrt ihr hier.

Ihr schlüpft mal wieder in die Rolle des Undercover-Cops Tanner um dem kriminellen Übel den Garaus zu machen. Dieses mal werdet ihr von eurem Chef auf den weltweiten Autoschmugglerring angesetzt. Nachdem Tanner zu Beginn einen Bösewicht ausschaltet und sich bei den Verantwortlichen als neuen Fahrer vorstellt, gilt es erst einmal sein können unter Beweis zu stellen. Also werden ein paar Aufträge erledigt um zu zeigen was ihr drauf habt. Mit jedem abgeschlossenen Auftrag gelangt ihr mehr und mehr in den Ring hinein und habt bald auch mit den großen Hintermännern Kontakt. Doch schon bald werdet ihr feststellen dass viel mehr an dem Fall dran ist, als ursprünglich gedacht. Ihr erfahrt dass ein unbekannter Käufer 40 Luxuswagen bestellt hat und nun liegt es an euch diesen ausfindig zu machen und das ganz zu verhindern. Klingt alles wie ein Film und ist es im Grunde auch, ein interaktiver Film. Wirklich gelungene Zwischensequenzen führen die Story während den Missionen voran und bringen eine tolle Stimmung rüber.

Negativ fällt nur auf das die Missionen öfters aus der Story gerissen wirken und in den Zwischensequenzen werden teilweise Ereignisse und Namen angesprochen, die vorher nie gefallen sind. Darüber kann man aber hinwegsehen.

Bis man letztendlich den "Big Deal" verhindern kann muss erstmal gute Vorarbeit geleistet werden. Ihr müsst das Vertrauen der Kontaktperson "Calita" gewinnen und euch einen Namen im Autoschieberring machen. Das dieses Unterfangen gar nicht so einfach ist, stellt sich schnell heraus. Nicht nur Anfänger, sondern auch fortgeschrittene Spieler werden öfters den "Neustart" Button drücken müssen, da der Schwierigkeitsgrad doch sehr anspruchsvoll ist. Leider ist dieser aber nicht immer der Grund für das Scheitern einer Mission, schuld ist eher die technische Seite. Tanner reagiert leider viel zu oft nicht auf eure Kommandos, egal ob in einem Vehikel oder zu Fuß, die Steuerung ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Vor allem das Zielen während heftigen Schusswechseln ist unzumutbar, da hilft dann auch das automatische Zielsystem nichts mehr.

90 Vehikel im Gesamten Spiel - doch was nützen sie wenn man sie kaum lenken kann? Naja, ganz so schlimm ist es jetzt nicht, aber das Fahrverhalten ist viel zu sensibel. Gerade weil die Missionen auf Zeit laufen, kommt es immer wieder vor das ihr neu beginnen müsst, weil ihr den Analogstick wieder zu weit bewegt habt und ihr gegen die nächste Laterne fahrt.

Wenn man die Vehikel aber mal außen vor lässt und sich auf die Missionen selbst konzentriert, muss man hier ein wirkliches Lob aussprechen. Im Gegensatz zu anderen Ablegern dieses Genres, müsst ihr nur ganz selten ähnliche Missionen bestehen. Klassische Verfolgungsjagden, Demolierorgien und Schießereien sind eine Sache aber das sind nur die Grundmissionen. Es gilt auch unter anderem gestohlene Autos auf einen Truck zu laden oder kriminelle mit einem Granatwerfer aus einem Auto unter Beschuss zu nehmen.

Die Missionen selbst sind alle geradlinig, ihr könnt also nicht frei wählen was ihr als nächstes machen wollt. Dafür habt ihr aber die Möglichkeit die Aufgaben selbst auf verschiedene Arten zu lösen. Immer wieder tauchen kurze Zwischensequenzen in Spielgrafik auf und geben euch Hinweise auf eventuelle neue Lösungswege. Dabei werden die Missionen auch immer sehr actiongeladen inszeniert, so dass die Filmatmosphäre noch besser rüberkommt. Außerdem finden die Missionen in drei verschiedenen Städten statt: Miami, Nizza und Istanbul. Jede davon unterscheidet sich von den anderen und hat eigene Merkmale, sowie Fahrzeuge.

Natürlich muss Tanner sein Fahrzeug auch mal verlassen und ist dafür gut gerüstet. Das Waffenarsenal bietet neben dem schon angesprochenen Granatwerfer natürlich Standardausrüstung wie Pumpgun und MP. Insgesamt stehen euch 9 Waffen zur Verfügung. Allerdings bleibt es hier auch bei dieser "Standardausrüstung", auf Nahkampfwaffen wie ein Schwert (Vice City) oder ähnliches wurde hier verzichtet.

Wie auch schon in den alten Teilen, gibt es neben dem Storymode noch einige andere Dinge. Wer gerne gemütlich durch die Städte fahren und sich diese anschauen will, kann dies in "Freie Fahrt" ohne Zeitdruck und lästige Verfolger tun. Ihr könnt hier alles frei wählen: die Stadt, euer Auto, das Wetter und die Tageszeit, wenn ihr die benötigten Sachen im Storymode freigespielt habt. Außer schönen Landschaften und Gebäuden gibt es in den Städten noch etwas sehr lustiges zu entdecken, so genannte "Timmies", die sich an den ungewöhnlichsten Orten verstecken. Diese tragen Hawaiihemden und Schwimmflügel. Und, wisst ihr was bzw. wer gemeint ist? Klar, Tommy Vercetti aus "Vice City". Jeder der es gespielt hat weiß, das dieser stets wie ein Betonklotz im Wasser versunken ist. Dies ist nämlich ein großer Vorteil von Tanner, er ist ein super Schwimmer.

Einfaches herumfahren in der Stadt ist zu langweilig? Dann kann man sich an den zahlreichen Fahrspielen versuchen. Mit von der Partie ist wie immer "Verfolgungsjagd". Auch Hüttchen- und Checkpointrennen sind dabei. Ein weiteres Feature ist die Möglichkeit einen Film zu drehen, in dem ihr eure besten (Crash)Szenen aneinanderreiht. Ihr habt dabei verschiedene Werkzeuge zur Verfügung um die Szenen zu schneiden oder an bestimmten Stellen Slow-Motion-Effekte einzubringen.

Grafik:
Bis jetzt klingt "Driv3r" nach einem guten Game oder? Tja, wäre da nicht die technische Seite. Die Videosequenzen sind wirklich genial, doch sollte man sich nicht lieber auf das den Spielfluss selbst konzentrieren? Hätte man dies gemacht wäre das Spiel sicherlich erstklassig geworden.

Die Städte sehen auf den ersten Blick nett aus, doch die Texturen sind total verschwommen. Auch sonst sind die Areale teilweise so schlecht zu erkennen, dass man Hindernisse erst bemerkt nachdem man in sie hineingekracht ist. Selbst an Bordsteinkanten bleibt das Vehikel oft hängen. Noch schlimmer sind aber die zahlreichen Bugs die den Spielspaß enorm trüben. Ist es nicht merkwürdig wenn der Gegner auf einmal "God-Mode" zu haben scheint? Das Zielkreuz ist auf dem Bösewicht, ihr feuert, doch nichts passiert. Ärgerlich. Noch eins drauf setzen können die Selbstmord-Bugs. Ihr wollt von einem Boot herunterspringen, bleibt im (!) Boot bzw. im Armaturenbrett hängen und seid tot. So etwas ist absolut überflüssig und stört den Spielspaß extrem.

Sound:
Musik? Hallo? Musik? Nein, gibt es nicht, oder wenn nur eine eintönig nervende in den Städten. Wer denkt flotte Musik zu hören sobald er in sein Auto steigt irrt sich, denn Radiosender wie in der GTA-Reihe gibt es nicht, sehr schade.

Die Soundeffekte von Waffen, Vehikeln und der Umgebung sind hingegen gut und erfüllen ihren Zweck. Auch die englischen Sprecher in den Videosequenzen sind erstklassig. Diese hört ihr aber natürlich nur, wenn ihr das Game auf Englisch stellt. Wer der Sprache mächtig ist sollte dies ruhigen Gewissens tun, denn die deutschen Sprecher kann man vergessen.

Fazit:
"Driv3r" verbaut sich selbst den Weg zur Spitze des Genres. Die Abwechslung in den Missionen ist genial, die filmreife Story und die Videosequenzen können voll überzeugen.

Doch Grafik und Sound sind einfach zu mies und die vielen Bugs nehmen einem zu oft den Spaß weiterzuspielen. Zwar bietet das Spiel für sein Geld viele Features und Spielmodi, an die GTA-Reihe kommt es aber nach wie vor nicht ran, führt die Driver-Reihe aber trotzdem gut weiter.

Features:

Pro:
  • filmreife Präsentation
  • spannende Story
  • abwechslungsreiche Missionen
  • 90 Vehikel
  • 3 große Städte
  • viele Features und Spielmodi

    Contra:
  • Grafik total veraltet
  • Sound nur unterer durchschnitt
  • extrem gewöhnungsbedürftige Steuerung

    Wertung:

    79 %

    Test von:
    Andre Hecker.

  • Bilder:
    1 / 2 / 3