Devil May Cry 3: Dantes Erwachen
(PS2 2005)
Action-Adventure
Fakten-Übersicht:
Vertreib: Capcom
Endwickler: Capcom
Format: DVD für PS2
Testversion: Playstation 2
Spieler: 1
USK: Geeignet ab 16 Jahren
Version: PAL
Veröffentlicht am: 24.03.2005
Genre: Action-Adventure
Wer den Titel Devil May Cry gehört, wird ihn direkt mit dem coolsten Videospielcharakter überhaupt assoziieren, dem Halbdämon Dante. Es scheint neuerdings in Mode zu kommen, bei Nachfolgern die Geschichte vom Anfang zu erzählen wie z.B. bei Metal Gear Solid 3 und eben auch jetzt in Devil May Cry 3, ein Prequel das Euch in die Vergangenheit führt und noch vor Teil 1 angesiedelt ist. Nach den eher schlechten 2 Teil bekommen wir nun Nachschub der es faustdick hinter den Ohren kann, wie cool Mr. Dante nun wirklich abschneidet werden wir im Test klären.
Die Story ist schnell erzählt.
Sparda, ein Dämon mit unvergleichlicher Stärke hatte die Seiten gewechselt und beschützte fortan die Menschen auf der Erde.
Um das Böse jedoch komplett aus der Welt auszusperren hat er mit seinen Kräften das Tor zu beiden Welten geschlossen, nicht ohne selbst dafür bestraft zu werden, denn seine dämonische Macht wurde mit versiegeln dieser Tür ebenso ausgeschlossen.
Nach seinem Tod hinterließ er ein Vermächtnis auf der Erde, seine beiden Söhne Dante und Vergil, Zwillingsbrüder die teilweise menschlich sind, aber auch dämonisches Blut in sich tragen. Aus einem noch unbestimmten Grund kämpfen die beiden stets gegeneinander als Todfeinde. Wie wir wissen stellt Dante eine Art heroischen Einzelkämpfer dar, Vergil hingegen hat finstere Pläne und versucht mit alten Erbstücken der Familie das Tor zum Bösen wieder zu öffnen. Das können wir natürlich nicht zulassen und treten erneut an, die Welt der Menschen zu Retten.
Gleich zu Beginn fängt die Coolness auch schon an.
Im famosen Intro lässt Dante sich nicht lumpen und zeigt so einige Tricks die niemand sonst so gekonnt ausführt wie er. Nach einer kleinen Rauferei in seinem noch namenlosen Geschäft geht's ab auf die Strasse, bekannte Gesichter fehlen keinesfalls, in Kutten eingekleidete Dämonen mit riesigen Sensen wollen uns ans Leder, schon wieder. Kleinigkeit für unseren Helden, seine beiden Knarren „Ebony & Ivory“ zeigen auch diesmal was moderne Schusswaffen auf Lager haben. Nebst diesem Kaliber steht uns noch ein übergroßes Schwert zur Seite, bis hierhin scheint alles beim Alten.
„Austricksen oder doch lieber Schnetzeln?“
Von Anfang an darf Dante sich einen von 4 Kampfstilen aussuchen, jeder hat seine Eigenheiten und ist für die verschiedensten Situation geeignet. Mit Trickster weichen wir den Gegnern gekonnt aus und Laufen an der Wand entlang, per Swordmaster richten wir verheerenden Schaden mit dem Schwert an. Gunslinger lässt einen Kugelhagel auf die Feinde herab und Royal Guard minimiert den erlittenen Schaden. Per „O“ Taste lassen sich die speziellen Attacken ausführen, sei es in der Luft oder am Boden. Im späteren Spielverlauf kann man sich dann mit den bekannten roten Kugeln neue Aktionen Erkaufen, dieses wiederum ist an den Engelsstatuen möglich wo Ihr auch den Stil jederzeit ändern könnt. Weiterhin steigt Ihr mit gewonnen Erfahrungspunkten, die Ihr durch Benutzen des jeweiligen Stiles erhaltet, eine Stufe auf und bekommt so weitere spezielle Angriffe. Schusswaffenupgrades aus dem Vorgänger sind auch wieder dabei.
„Rote Kugel, Blaue Kugel,
viele viele bunte Kugeln“
Wie aus Teil 1 und 2 bekannt dürft Ihr wieder die Kugeln und Fragmente einsammeln. Rote zum Einkaufen, aus 4 blauen Fragmenten entsteht ein großes für mehr Lebensenergie, gelbe Steine sind quasi Eure Continues usw. Wer die ersten beiden Spiele gezockt hat wird sofort wissen worum es geht. Steht es mal knapp in der Kasse? Kein Thema, denn jede abgeschlossene Mission lässt sich beliebig oft wiederholen bis Ihr wieder genug eingesammelt habt, ganz wie man möchte. Die oben erwähnte Statue dient auch diesmal als Kaufhaus etc.
„Schrotflinte, Nunchacku´s, Waffen on Mass“
Sei es die typische Schrotflinte oder die außergewöhnliche Dämonen-Armbrust, in Devil May Cry 3 bekommt Ihr vielerlei Möglichkeiten Eure Feinde zu vernichten. Manche sind durch Rätsel erreichbar, die Meisten jedoch lassen sich automatisch ergattern sobald ein Bosskampf überstanden ist. Entgegen aller Erwartungen sind es diesmal sehr viele, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Besonders die türkische E-Gittarre hat es mir angetan, durch deren Klänge angelockte Feldermäuse beharren die Monströsitäten während ich mein Werkzeug in eine Art tödliche Sense umwandle und den Gnadenstoß erteile. Auch hierfür sind Spezial-Combos Erkaufbar, manche lassen sich dann nochmals Aufstufen.
„Schwer, aber lang“
Im Hauptmenü angelangt wird sich jeder darüber wundern wo nun der Schwierigkeitsgrad einstellbar ist, leider gibt es dazu keine Option. Erst nach mehrmaligem Tod wird Euch eine Anzeige darauf hinweisen das nun der „Einfache“- Modus spielbar ist. Das Game startet mit dem Grad „Normal“ und das spürt man auch. Während Feinde leicht zu erschlagen sind, so zerren selbige bei einem Treffer ganz schön an Eurer Energie, das lässt zum Teil etwas Frust aufkommen, stellt aber eine Herausforderung dar, zu einfach sollte es ja auch nicht sein. Solltet Ihr Euch dennoch entscheiden es lieber etwas Sachte angehen zu lassen dann könnt Ihr nach Freigabe des „Einfach“-Modus diesen beim Laden jederzeit in Angriff nehmen. Es sei aber gesagt dass nun Alles von vorne anfängt, spielt Ihr so z.B. im normalen Modus bis Level 10, so fangt Ihr im einfachen Schwierigkeitsgrad wieder bei 1 an. Bonuspunkte gibt es bei der Spielzeit, diese ist überdurchschnittlich lang.
Konnte man Teil 1 mit Leichtigkeit in ein paar Stunden Beenden, so ist hier nach 10h immer noch kein Ende in Sicht, durchschnittliche Spieler werden wohl 15-20h brauchen beim Ersten mal, je nach Schwierigkeitsgrad.
„Das kenn ich doch??“
Devil May Cry 3 bietet viel Abwechslung, dennoch sind einige Elemente beim Alten geblieben. Versperrte Türen mit rotem Schimmer deuten wieder darauf hin das alle auftretenden Gegner im Raum zuerst geschlagen werden müssen damit Ihr freie Bahn habt. Leuchtet es dagegen Blau so steht Euch ein kleines Rätsel bevor. Genretypisch fängt dies sehr simpel an (besorgt Gegenstand A und setzt diesen bei Gegenstand B ein um Weg X freizugeben), fordert mitunter aber auch Euer Geschick und Hirnschmalz. Schmankerl sind die geheimen Extra-Mission die verteilt zu finden sind, hier Winken brauchbare Items, natürlich nicht für lau.
Sei es unter Zeitdruck eine bestimmte Anzahl an Gegenstände zu zerstören, oder einen Fahrstuhl hinauf zu Fahren wobei herunterfallende Gegner diesen beschweren und wieder zum herablassen zwingen.
Zu guter letzt dürft Ihr Euch später wieder in die dämonische Gestalt verwandeln, die Teufelstransformer -Anzeige gibt die restliche Energie an.
Grafik:
Schöne Texturen, sehr detaillierte Räumlichkeiten und geniale Effekte sprechen für sich. Wahrlich sehr gute Arbeit, dabei bleibt die Framerate immer konstant und geht nie in die Knie. Viele Gegenstände lassen sich zerstören, Dantes Combo-Reihen zaubern ein Feuerwerk auf den Bildschirm das mir den Atem raubt.
Die Playstation 2 mag zwar schon sehr alt sein, dennoch zeigt Capcom was man noch aus ihr herausholen kann.
Sound:
Yeehaa, die Bude ist voll und die Stimmung göttlich. Immer einen guten Spruch auf Lager, Dante ist König „Cool“.
Rockige Tracks sorgen für die nötige Atmosphäre und passen sich geschickt dem Geschehen an. Die Synchronisation wurde zwar beim Original belassen (Englisch), aber das ist auch gut so, das gewohnt gute Flair der Serie ist hier am stärksten vertreten.
Fazit:
Von mir einen Gruß an die Entwickler, Jungs das habt Ihr gut gemacht. War ich mit dem Nachfolger zum genialen ersten Teil sehr enttäuscht, so vertröstet mich Deil May Cry 3 über alle Maßen hinweg.
Grafisch Top und geniale Soundkulisse, dazu ein Coolness Faktor von 100%. Der Halb-Dämon ist nicht von dieser Welt, genauso wie dieses Spiel.
Pflichtkauf für alle die das Genre mögen und auf ausgeflippte Action mit einem sehr coolem Helden stehen, ach ja und für alle anderen die eine PS2 besitzen auch. Absolute Kaufempfehlung.
Features:
Pro:
Grafisch sehr gut
Sound einfach nur TOP
detaillierte Schauplätze mit viel Abwechslung
überdurchschnittliche Spielzeit
60 Hz Modus wählbar
Contra:
teilweise zu simple Rätsel
auf „Normal“ etwas zu schwer
nicht wählbarer Schwierigkeitsgrad im Hauptmenü
Wertung:
Grafik 89%
Sound 87%
Spielspass 90%
Gesamt 89%
Test von: Sascha B..
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