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Cold War
(XBox 2005)
Stealh-Action

Cold War (XBox)

Fakten-Übersicht:

Entwickler: Mindware Studios
Vertrieb: DreamCatcher
Format: DVD für XBox
Spieler: 1
USK: Geeignet ab 16 Jahren
PAL erhältlich: 24.10.2005

Cold War spielt zur Zeit des kalten Kriegs und versetzt euch in die Rolle des Reporters Matt Carters, der dafür bekannt ist immer besonders haarigen Stories auf der Spur zu sein. Einer neuen Fährte auf der Spur verschlägt es ihn mitten ins Herz der UdSSR: Moskau. Kaum dort angekommen gerät er aber schon zwischen die Fronten von CIA und KGB. Da hilft nur noch eins, die Flucht nach vorne.

Bei Cold War handelt es sich um einen waschechten Splinter Cell Klon. Das heißt ihr schleicht euch durch Levels, entgeht Fallen und erschlagt Wachleute von hinten. Dabei haben sich die Entwickler von Dreamcatcher reichlich beim großen Vorbild bedient. Aber das muss ja nicht schlecht sein, oder doch? Dazu später mehr. Die Story wird in zahlreichen spannenden Zwischensequenzen erzählt, die ähnlich wie etwa Max Payne mit Comicstandbildern auskommen. Dass verleiht diesen besonders viel Charme und passt sehr gut zur Atmosphäre des Spiels. In den eigentlichen Missionen dann schleicht ihr euch wie Sam Fisher durch dunkle Gänge und versucht unentdeckt zu bleiben. Und hier kommen wir auch schon zum besten Feature von Cold War. Ihr habt eine Spezialkamera mit der ihr durch Wände sehen könnt. Eine lustige und äußerst nützliche kleine Geschichte. Ihr könnt durch Mauern sehn, durchleuchtet eure Gegner und erfreut euch an deren Skeletten und könnt dazu noch eine Art Sniperfunktion benutzen um Gegner auch gleich auszuschalten. Das nenne ich mal eine multifunktionelle Kamera, da würde selbst der Alte Q neidisch werden.

In den Levels findet ihr auch jede Menge Gegenstände wie Tücher, Gläser oder ähnliches, die auf den ersten Blick total nutzlos erscheinen. Doch diese Könnt ihr in einem separatem Menü zu nützlichen Dingen, wie zum Beispiel Gummigeschosse für eure Pistole, kombinieren. Da ihr aber ständig wieder neue Utensilien basteln müsst indem ihr ständig wieder in dieses Menü wechselt beginnt das auch schon bald zu nerven. Das war’s dann auch schon mit originellen Features in Cold War. Das Interface ist komplett aus Ubisofts Schleicherei übernommen und funktioniert auch ganz genau so wie die Spiele des Herrn Fisher. Leider aber bei weitem nicht so gut. Eurer Held kann sich sowohl stehend als auch geduckt fortbewegen aber geduckt ist er schwerer zu entdecken und bewegt sich genauso schnell wie stehend, nämlich fürchterlich langsam. Warum also überhaupt stehen?

Die Gegner-KI ist unterste Schublade, es kommt öfters vor das ihr Geräusche macht, die Wachen das auch bemerken und das übliche „Was war das?“ loswerden. Dann bleiben sie aber wie angewurzelt stehen, sogar wenn ihr direkt neben ihnen steht. Das andere extrem ist wenn Gegner euch entdecken und anfangen auf euch zu feuern. Egal wie weit ihr entfernt seit, die Gegner schießen mit so beachtlicher Präzision in euren Kopf das ein paar Treffer ausreichen und ihr segnet das zeitliche. Überhaupt ist das ganze Spiel sehr träge und langatmig, so dass kaum Freude aufkommt.

Grafik:
Die Optik von Cold War ist im Großen und Ganzen gut, es kommt zwar zu gelegentlichen Slowdowns, die Framerate bleibt aber die meiste Zeit stabil. Die Lichteffekte sind hübsch anzusehen, die Figuren sind schön gestaltet, bewegen sich aber als hätten sie einen Stock im Hintern.

Die Levels sind sehr dunkel und haben kaum Details. Auch sehen die meisten Levels sich erschreckend ähnlich. Es ist also wirklich keine große Abwechslung geboten. Der Röntgeneffekt der Kamera sei hier noch mal extra erwähnt, denn die durchsichtigen Gegner und Objekte machen einen schicken Eindruck. Die Sichtweite ist nicht sehr hoch, solltet ihr nämlich mal in einem Außengebiet sein ist es meist neblig oder es regnet.

Sound:
Der Sound geht in Ordnung, die Effekte sind gut, die deutsche Synchro macht eine gute Figur, lediglich die Musik dudelt etwas uninspiriert vor sich hin.

Fazit:
Cold War hat durchaus seinen Reiz. Die Story um einen amerikanischen Journalisten in den Fängen der KGB mag zwar etwas seltsam klingen, aber gerade durch die schicken Zwischensequenzen wird man ganz gut unterhalten. Optisch sowie soundtechnisch gibt es nicht viel zu bemängeln, der einzige große Knackpunkt ist das Gameplay. Röntgenkamera und Agentenutensilien zum selber basteln sind zwar nette Ideen, sind aber schlecht ausgeführt.

Das ständige Wechseln ins Menü um Hilfsmittel zu basteln nervt und die Kamera tut zwar gute Dienste, durch die geringe Sichtweite ertappt man sich aber das man 2 Meter läuft, anhält, die Kamera benutzt, wieder 2 Meter läuft, usw. Die furchtbare KI kann da leider auch nichts mehr retten denn wirklich clever agiert in diesem Spiel wirklich niemand. Wer Schleichspiele mag und unbedingt neue Kost braucht sollte sich Cold War vielleicht mal anschauen. Ansonsten taugt es am ehesten als Budgettitel. Es ist zwar kein totaler Reinfall, aber leider sehr träge und abwechslungsarm mit einer dezent schwammigen Steuerung.

Features:
Pro:
  • 23 Level
  • Sound und Grafik sind OK
  • nur 29.95 Euro

    Contra:
  • Gegner-KI ist unterste Schublade
  • Gameplay
  • Ständiges Wechseln ins Menü


    Wertung:

    Grafik: 72%
    Sound: 70%
    Steuerung: 62%
    Gameplay: 58%

    Gesamt: 65%

    Test von:
    Joachim Geiger

  • Bilder:
    1 / 2 / 3 / 4