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Buffy
Im Bann der Dämonen: Chaos Bleeds
(PS2 2003)


Buffy – Im Bann der Dämonen: Chaos Bleeds (PS2)

Fakten-Übersicht:

Entwickler: Eurocom
Label: Fox Interactive
Publisher: VIVENDI
Format: DVD für PS2
Spieler: 1 - 4
USK: Geeignet ab 12 Jahren
PAL erhältlich
Genre: Action

Auch wenn Buffy im TV vorerst ihr letztes Abenteuer bestritten hat, durstet die Fan-Gemeinde nach neuem Material. Deswegen dürfte es diese freuen, dass die Geschichte von "Chaos Bleeds" irgendwann in der 5. Staffel spielt, also eine spielbare Episode darstellt. Ob es allerdings mehr geworden ist als dumpfes draufkloppen, lest ihr hier.

Da die Untoten nicht zimperlich sind, dürfen Buffy's Freunde natürlich nicht fehlen. Xander, Willow, Sid, Spike und Faith stehen ihr tatkräftig zur Seite. Im laufe des Spiels kann man jeden der Charaktere steuern und den Untoten mit eigenen individuellen Angriffen einheizen. Buffy vertraut auf ihre Nahkampffähigkeiten, wohingegen Willow sich mehr auf ihre Zauberkräfte verlässt und die Gegner aus der Distanz fertig macht. Manchmal müsst ihr auch im Team mit den kampferprobten Freunden gegen die Monster antreten. Allerdings lassen sich die zahlreichen Gegner dank der eingebauten KI nicht so einfach verkloppen wie man denkt.

Wenn man die Serie kennt, sollte man wissen was einen erwartet. Eine Überzahl von Gegnern greifen stets von allen Seiten an. Neben der Lebensanzeige des Spielers und der des gerade in die Mangel genommenen Gegners besitzt auch jede Waffe eine Art Lebensanzeige. Wenn diese durch Gebrauch auf null gesunken ist, zerbricht sie. Das ist interessant weil so ein nicht zu unterschätzender Strategiefaktor ins Spiel kommt.

Zudem wurde für den Nahkampf ein gutes Combo-System entwickelt. Anfangs sind die Movies nicht so einfach auszuführen, doch auch schon kleinere Combos halten euch die Gegnermassen vom Hals. Damit man keine "Dauer-Combos" hinlegt und sich somit schon fast im "God-Mode" wägt, verliert man bei jeder Spezialattacke ein Stück der Jägerkraftanzeige. Diese wird aber durch Töten von Gegner wieder langsam aufgefüllt. Zudem reicht es nicht wenn man wahllos auf die Gegner einprügelt. Um sie endgültig zu töten muss man sie mit einem Pflock oder etwas ähnlichem bearbeiten. So sollte man die Untoten möglichst schnell erledigen, bevor man im Eifer des Gefechts den Überblick verliert.

Die Kamera fährt im besten Tomb Raider-Stil hinter dem Spieler her. Mit dem rechten Analog-Stick könnt ihr diese zwar drehen, doch hat man im Kampf meist keine Zeit dazu. Ein Gegner-lock-on-System hätte dem Game gut getan. Ein großer Kritikpunkt sind außerdem die Rätsel. Die laufen nämlich meistens gleich ab. Man schickt 30 Gegner ins Jenseits und werdet dann vor eine Situation gestellt, in der man Gegenstände benötigt, die man oft auf dem Weg dorthin übersehen hat. Also wieder zurück um die Gegenstände zu holen und weiter geht’s. So wird man gezwungen, unnötig viel Zeit in den Levels zu verbringen.

Das Bonusmaterial ist hier wirklich gut ausgefallen. So finden sich viele Videoclips und Bilder in den Galerien, die besonders für die Fans der Serie interessant sein dürften, denn diese sind exklusiv für das Spiel entstanden.

Das Bonusmaterial muss man natürlich erst Freispielen, was sich aber bei der Quantität und Qualität des Gebotenen wirklich lohnt. Leider darf man auch den Multiplayer Modus nur als Bonus ansehen, denn dieser findet sich im Spiel selbst nicht wieder. Er präsentiert sich eher als Sammlung kleiner Mini-Spiele für zwischendurch, aber dafür gleich für bis zu 4 Spieler. Das Spiel hätte mit einem Kooperations-Modus sicher noch mehr punkten können.

Grafik:
Die Grafik ist für ein Lizenzspiel durch realistische Licht- und Schatteneffekte ein echter Augenschmaus, auch wenn manche Räume in den Gebäuden durch ihre Detailarmut etwas steril wirken. Aber vor allem die Charaktere wurden gut erkennbar nachgebildet, was leider nicht oft zur Geltung kommt, da man größtenteils Sarah Michelle Gellar’s virtuellem Ebenbild über die Schulter sieht.

Die Bewegungen wirklich super gelungen, und man erkennt viele Moves aus der Serie. Auch das Ableben der Gegner sieht sehr gut aus, wenn sie sich als Skelett in Staub auflösen oder mit Hilfe des Höllenfeuer-Werfers in Flammen aufgehen.

Sound:
Beim Sound wurde sich wirklich Mühe gegeben.

Bei fast jeder Situation, sei es nur wenn man einen Pflock aufhebt, lassen die Charaktere zynische Sprüche von sich. Diese kommen vor allem gut rüber, weil man die original Sprecher verpflichten konnte.

Die Musik und Soundeffekte in Dolby Pro Logic II sorgen nicht nur auf den Friedhöfen für eine super Atmosphäre.

Fazit:
"Buffy The Vampire Slayer: Chaos Bleed" zeigt das Lizenzspiele wirklich gut sein können.

Die Steuerung geht nach etwas Einspielzeit locker von der Hand und die Animationen sind gelungen.

Die Rätsel allerdings hätte man weglassen und eher noch ein paar mehr Gegnerarten einbringen können. Gerade die Abwechslung durch die vielen Charaktere macht Laune und die Sprachausgabe passt in jeder Situation wie die Faust aufs Auge und wiederholt sich nur selten.

Für Fans der Serie ist das Game, alleine schon wegen dem Bonusmaterial, ein Pflichtkauf.

Features:

Pro:
  • Lizenz
  • original Stimmen aus der Serie
  • grafisch wirklich gelungen
  • solider Spielspaß
  • Basiert auf der TV-Kultserie „Buffy – Im Bann der Dämonen“
  • Handlung knüpft als „verlorene Episode“ an die fünfte Staffel an.
  • über 100 Angriffs- und Verteidigungs-Muster
  • 6 Helden, trotzdem einfachste Handhabung.
  • Schauspieler-Interviews, Storyboards, Outtakes, Making-of-Material:
  • Mehrspieler-Action mit Buffy, Werwölfen und Vampiren.

    Contra:
  • überflüssige Rätsel
  • Kamera teilweise unübersichtlich
  • wenige Gegnerarten

    Wertung:

    80 %

    Test von:
    Andre Hecker.

  • Bilder:
    1 / 2 / 3