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Boogie
(Nintendo Wii 2007)


Boogie (Nintendo Wii)


Fakten-Übersicht:
Genre:
Musikspiel
Veröffentlicht am: 30.08.2007
Hersteller: Electronic Arts
Vertrieb: Electronic Arts
EA Boogie Home Page
Anzahl der Spieler: 1 - 2
System: Nintendo Wii
USK: Ohne Altersbeschränkung
Version: Deutsch

Gute Karaokespiele findet man mit Sony Singstar derzeit nur auf Playstation Systemen, nicht aber auf der Wii. Dieser Tatsache wollte Electronic Arts mit dem Karaoke-Tanzspiel „Boogie“ ein Ende bereiten, ob es geglückt ist erfahrt ihr in unserem Test!

Wie der Name vielleicht vermuten lässt, ist der Musikgeschmack im Spiel zwischen Groove und Pop angesiedelt, insgesamt darf zu den folgenden 38 Liedern in das beigelegte USB Mikrofon geträllert werden:

Black Eyed Peas - Let's Get It Started
Blondie - One Way Or Another
Britney Spears - I'm A Slave 4 U
Britney Spears - Oops I Did It Again
Carl Douglas - Kung Fu Fighting
Chic - Le Freak
Culture Club - Karma Chameleon
Cyndi Lauper - Girls Just Want To Have Fun
Daft Punk - One More Time
Dee-Lite - Groove Is In The Heart
Fergie - Fergalicious
Gypsy Kings - Baila Me
Jackson 5 - ABC
Jackson 5 - Dancing Machine
Jackson 5 - I Want You Back
Jamiroquai - Canned Heat
Jamiroquai - Virtual Insanity
Jennifer Lopez - Get Right
Katrina & The Waves - Walking On Sunshine
KC And The Sunshine Band - That's The Way (I Like It)
Kelis - Milkshake
Kool & The Gang - Celebration
Lou Bega - Mambo No. 5 (A Little Bit of...)
M - Pop Muzik
Martha Reeves & The Vandellas - Dancing in the Street
MC Hammer - U Can't Touch This
Pink - Get The Party Started
Pussycat Dolls feat. Busta Rhymes - Don't cha
Red Hot Chili Peppers - Love Rollercoaster
Rihanna - SOS
Simply Red - Stars
Sister Sledge - We Are Family
Taste Of Honey - Boogie Oogie Oogie
Thalia - Tu Y Yo
The B-52's - Love Shack
The Commodores - Brick House
The Village People - YMCA
The Weather Girls - It's Raining Men

Wie man sehen kann, besteht die Liste aus Songs unterschiedlicher Jahrzehnte, somit sind Klassiker aber auch neuere Songs vertreten. Allerdings befindet sich kein einziges deutsches Lied darunter, somit wird ein großer Teil der (wahrscheinlich) angestrebten Zielgruppe Probleme beim damit haben, beim Singen überhaupt mitzukommen.

Ich selbst besitze sehr gute Englischkenntnisse und kann auf 3 Jahre Schul- Spanisch zurückgreifen, trotzdem sind einige der Lieder, insbesondere die Spanisch-sprachigen, recht schnell und somit kam es auch bei mir gelegentlich zu kleinen Hängern. Mir ist es also ein Rätsel wie ein durchschnittlicher 13- Jähriger problemlos die Karaoke Parts meistern will – eine Möglichkeit wäre ein einfaches Pusten ins Mikrofon, denn die „Spracherkennung“ lässt dies leider zu – mehr als die Tonhöhe wird nämlich leider nicht analysiert.
Der typische Boogie Spielablauf sieht so aus: Man wählt sich einen der fünf möglichen Charaktere aus, die den Charme einer Nebenrolle in einer zweitklassigen Kinderserie versprühen, wählt Kleidung und Hautfarbe und gibt seiner Figur einen Namen.

Nach der Songauswahl (einige der Lieder müssen erst durch Spielerfolge erkauft werden) kann man sich für eine der Umgebungen entscheiden auf denen das Musikvideo gedreht werden soll. Musikvideo? Ja, ihr habt richtig gelesen, denn im Vergleich zu Singstar will Boogie hier mit einer Innovation Punkten: Statt dem Original- Musikvideo tanzt die Figur zu den Bewegungen von Wiimote und Nunchuk. Standardmäßig aktiviert wird der eingebaute Wiimote Lautsprecher zum Metronom und die Aufgabe des Spielers ist es, die Wii Fernbedienung im Takt in eine von vier Richtungen zu bewegen. Insgesamt bietet jede Figur ein Programm von 12 unterschiedlichen Tanzmoves und einigen Kombo- Bewegungen.

Was sich erst relativ viel anhört,
wirkt in der Praxis eher wie ein schlechter Scherz:

Das Spiel fordert möglichst viel Tanz- Abwechslung, aber bei dieser eingeschränkten Auswahl wird das Tanzen in einem 3-4 Minuten langen Lied bereits nach einer Minute so etwas von langweilig, dass die Motivation bei vielen direkt unterirdische Dimensionen annehmen wird. Da helfen selbst nett gemeinte Details wie die Slow-Motion-Funktion bei der man Augen, Lippen und Oberkörper der Figur zur Musik bewegen kann nicht mehr weiter.

Hinzu kommt dass die Tanzschritte weder besonders toll rüberkommen, noch das Ganze am Ende sinnvoll miteinander verknüpft wird, das ganze kommt eher abgehackt statt butterweich rüber.

Nachdem man zum kompletten Lied getanzt hat, darf man endlich singen. Die Aufmachung orientiert sich deutlich an Singstar und Konsorten wobei hier jedoch euer persönlicher Tanz im Hintergrund euch während des Gesangs begleitet. Die Stimmerkennung basiert, wie bereits geschildert, auf der Tonhöhe. Das ist allerdings bei anderen Karaokeprogramme nicht anders, was allerdings ärgerlich aufstößt ist die Auswahl der Songs!

Selbstverständlich sind viele der Lieder partytauglich, aber wer kann bitteschön die Tonlage der Jackson 5 problemlos treffen oder kommt sich nicht ein wenig blöd vor, wenn er die Sprechabschnitte von „U Can't Touch This“ mitspricht? Noch verzweifelter ist man erst, wenn man die elektronische Stimme von „One More Time“ mitsingen soll. - Hier wäre einiges an Optimierung möglich und vor Allem nötig gewesen. Das große Sony Vorbild macht auch dies besser indem jedes Land eine aufwendig angepasste Version spendiert bekommt.

Man merkt andererseits dass die Entwickler mit der Songauswahl die breite Masse zufrieden stellen wollten, ob das allerdings die richtige Entscheidung ist, muss jeder selbst entscheiden.

Grafik:
Grafisch kommt das Spiel im kunterbunten Cel- Shading daher, die Figuren sowie Hintergründe wirken recht solide, die Tanz Animationen im Ganzen wirken allerdings nicht flüssig. Dadurch gleicht das Tanzen eher einem Gezappel.

Sound:
Die Lieder bestehen teils aus Originalversionen, teilweise aus guten Coverversionen die allesamt für gute Stimmung sorgen, hier gibt es, abgesehen von der teils schlechten Tauglichkeit als Karaoke Version, nichts zu meckern.

Fazit:
"Ich habe mir persönlich deutlich mehr von Boogie versprochen. Eine gute Alternative zu Singstar schwebte mir vor, doch durch die eher schlecht durchdachte Songauswahl und die eher trägen Tanzeinlagen ging das meiner Meinung nach gründlich daneben! Der Videomaker ist zwar eine nette Idee doch wirkt er eher aufgezwungen statt wirklich nützlich."

Features:

Pro:
  • Breites Spektrum an Party Songs
  • Gute Ideen
  • Deutsche Sprachausgabe im Storymodus
    Contra:
  • Die ersten beiden Pro Punkte sind schlecht integriert
  • Motivationslos
  • Keine deutschen Lieder
  • Optik nicht jedermanns Sache (sehr bunt)

    Wertung
    Grafik: 75 %
    Sound: 70 %
    Gameplay: 58 %

    Gesamt: 65 %


    Test von:
    Niclas D.

  • Bilder:
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